1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Harzkreis: Harzkreis: Ärztemangel und Erhalt der Schule bewegen

Harzkreis Harzkreis: Ärztemangel und Erhalt der Schule bewegen

Von PETRA KORN UND HOLGER HADINGA 26.08.2010, 15:27

HARZGERODE/MZ. - "In Harzgerode gibt es drei Ärzte. Im nächsten Jahr gehen sie in Rente, dann haben wir ein Arztproblem, weil man dann zu einem Besuch extra in andere Orte fahren muss. Das ist kein Zustand", klagt Wolfgang Briedenhahn aus Harzgerode.

Das Problem muss gelöst werden, findet auch Ingeburg Franke. Wenn die jetzt noch praktizierenden Allgemeinmediziner ebenfalls in den Ruhestand gehen, "sind wir nachher praktisch ohne Arzt. Und wie es weiter geht, weiß niemand." Betroffen von dieser Thematik, die schon seit Jahren stehe, seien nicht nur die Menschen im Ortsteil Harzgerode, sondern auch die in den umliegenden Ortschaften, die durch die Ärzte mitbetreut würden. Ärzte würden ja hier - "auch auf unsere Kosten" - ausgebildet; doch sie gingen dann in die alten Bundesländer - wegen der Gehaltsunterschiede. "Warum ist das immer noch so nach 20 Jahren?", ist das für Ingeburg Franke unverständlich. "Die Menschen arbeiten hier genauso."

Ärztemangel, so meint Norbert Budzinski, ist ein "heißes Thema in der Region". Er spitzt es zu: "Wöchentlich drei Mal den Rettungshubschrauber nach Harzgerode zu schicken - das scheint billiger zu sein. . ."

Informationsveranstaltung geplant

Torsten Brehme, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins zum Erhalt der Sekundarschule Harzgerode, sagte, dass der Verein aktiv weiterarbeite, um den Standort zu sichern. Außerdem lobte er die Berichterstattung in der Mitteldeutschen Zeitung: "Die MZ hat das wichtige Thema oft aufgegriffen und nach außen dargestellt."

Manfred Kroll, Thomas Reim sowie Marcus Weise. Im September ist eine Informationsveranstaltung geplant, bei der auch Eltern aus anderen Landkreisen, vor allem Mansfeld-Südharz, eingeladen werden. "Damit mehr Schüler kommen", so Torsten Brehme, der noch weitere lobende Worte zur MZ-Berichterstattung fand: "An die Informationen bei den Harzgeröder Stadtratssitzungen kommt man nicht immer ran. Die stehen dann aber detailliert in der Zeitung, zum Beispiel das Thema neue Drehleiter bei der Feuerwehr."

Hinweis an die Polizei

Der engagierte Harzgeröder ist auch in der freiwilligen Feuerwehr des Ortes aktiv und kümmert sich dort um die Nachwuchsarbeit. Meist mit von der Partie ist seine digitale Fotokamera. Die konnte er jetzt sogar einsetzen, um der Polizei bei Ermittlungen zu helfen. Der Feuerwehrmann fotografierte nämlich am Mittwoch wahrscheinlich den Schäferhund, welcher am gleichen Tag den neunjährigen Jungen in den Unterarm gebissen hat. Das Tier fiel Torsten Brehme am Vormittag auf, weil es im Förstereiweg eine Frau bedrängte und ständig um sie herumschlich. Die Bilder werten jetzt die Polizeibeamten aus.

"Wir brauchen Ärzte, wir brauchen die Schule, die Lehrer", gibt es aus Sicht von Ursula Röse eine ganze Reihe von Aufgaben, die zu lösen sind. Auch die Sauberkeit in Harzgerode sei umstritten, und in den Ortschaften gebe es auch viel zu tun. "Doch es kann nicht alles auf einmal gehen", meint die Harzgeröderin, die den Zusammenhalt der Leute und die Rückenstärkung für den Bürgermeister vermisst. "Es kann nicht gehen, wenn man nicht zusammenhält", so Ursula Röse, die selbst sieben Jahre im Stadtrat mitgearbeitet hat. Statt Bürgermeister Jürgen Bentzius "Steine in den Weg" zu legen, "müssen die Menschen mehr mit anpacken und den Bürgermeister unterstützen. Sonst wird das nichts." Ein Wunsch an seine Heimatzeitung führte Folke Schaper an den MZ-vor-Ort-Stand: Er bat darum, "mehr für den Sport, gerade für den Nachwuchs, zu tun" und wieder Ansetzungen und Uhrzeiten zu veröffentlichen. "Das wäre sehr gut." Wird fortgesetzt