Harzer Verkehrsbetriebe Harzer Verkehrsbetriebe setzen neun Niederflur-Standard-Linienbusse ein: Flotte im Raum Quedlinburg wird verjüngt
Quedlinburg/Wernigerode - Vor rund einem Jahr hatte Christian Fischer, Geschäftsführer der Harzer Verkehrsbetriebe GmbH (HVB), angekündigt, dass sich Fahrer und Fahrgäste in Quedlinburg auf neue Busse freuen dürfen:
„Quedlinburg ist eine Welterbestadt, aber sie sollte keine Welterbebusse haben“, sagte Fischer damals angesichts des Alters der Fahrzeuge und der geplanten Verjüngung der Flotte. Jetzt ist es soweit: Neun Niederflur-Standard-Linienbusse des Typs Lion’s City 12 seien vom Hersteller MAN geliefert und mehrheitlich dem Betriebshof Quedlinburg übergeben worden.
Außerdem sollen vier weitere „junge Gebrauchte“ eingesetzt werden
Ein Fahrzeug werde jeweils dem Standort in Halberstadt, Benneckenstein und Wernigerode zugeordnet. Im Januar sollen außerdem vier weitere „junge Gebrauchte“ MAN-Diesel-Buss die Flotte in Quedlinburg und Halberstadt verjüngen; drei bekommt Quedlinburg, einen Halberstadt.
Damit hat die HVB eigenen Angaben zufolge zwischen Dezember 2019 und Januar 2021 insgesamt fast 20 Prozent der Busflotte durch neuere Fahrzeuge ersetzt.
„Unsere Kilometermillionäre gehen in den verdienten Ruhestand“, sagte Fischer im Januar 2020 zur bevorstehenden Erneuerung der Quedlinburger Busflotte. Die „alten Setras aus den 90ern“ hätten im Durchschnitt rund 1,2 Millionen Fahrkilometer hinter sich.
„Die ursprünglich geplante Übernahme der Busse am Produktionsstandort in Polen sowie die Integration eines HVB-Mitarbeiters in die Bus-Fertigung zur Qualitätskontrolle musste pandemiebedingt leider ausfallen“, so der Geschäftsführer.
In Quedlinburg sollen Diesel-Hybrid-Fahrzeuge der Euro-6-Norm unterwegs sein
Mit der Anschaffung der neuen Busse will das Unternehmen zum einen sein Angebot für die Fahrgäste kontinuierlich verbessern, zum anderen aber auch durch den Einsatz von besonders umweltfreundlichen Fahrzeugen einen Beitrag zu einer höheren Lebensqualität im Harz leisten.
Die Harzer Verkehrsbetriebe werden auch in diesem Jahr Feldversuchsstandort für MAN-Hybridbusse bleiben - dafür gibt es zwei weitere Versuchsfahrzeuge - und zudem mit Erdgasfahrzeugen - der Flottenanteil beträgt laut HVB über ein Drittel - dafür sorgen, „dass die HVB zu den saubersten Busunternehmen in Sachsen-Anhalt gehört“.
Der Feldversuch hat im vergangenen Jahr begonnen. In Quedlinburg sollten Diesel-Hybrid-Fahrzeuge der Euro-6-Norm unterwegs sein, während Erdgas-Hybrid-Busse in Wernigerode fahren, wo eine ausreichend große Erdgastankstelle zur Verfügung steht, an der die Busse auch mit Biogas betankt werden können; die HVB wollte die Tankstelle auf dem Betriebshof am Dornbergsweg entsprechend erweitern.
Einer dieser neuen Erdgas-Hybrid-Busse, 320 PS stark, mit Start-Stopp-Automatik und einem verschleißfreien Elektromotor, sollte bis 2021 im Probebetrieb laufen - eingesetzt am Standort Halberstadt im Überlandverkehr.
Erdgas-Hybrid-Busse im Raum Halberstadt sollen deutlich weniger verbrauchen
Bei diesen Fahrzeugen geht das Verkehrsunternehmen von einer Kraftstoffeinsparung von rund neun Prozent gegenüber vergleichbaren Euro-6-Bussen ohne Hybrid und etwa 25 Prozent gegenüber älteren, auszusondernden Dieselbussen aus.
Die voll klimatisierten Fahrzeuge haben 40 Sitze und bieten über 50 Stehplätze sowie eine Sondernutzungsfläche, die über eine Fahrzeug-Absenkanlage und eine Klapprampe barrierefrei zu erreichen ist. Außerdem können Fahrgäste USB-Lademöglichkeiten in den Bussen nutzen.
„Zudem wird gerade in der momentanen Pandemie-Situation besonders Wert auf den Schutz unserer Mitarbeiter gelegt“, sagt der HVB-Geschäftsführer weiter. „Aus diesem Grund werden Vollschutzscheiben auf den Fahrertüren montiert, sodass eine nahezu kontaktfreie Bedienung der Fahrgäste möglich ist.“
Abbiegeassistenten sollen Unfälle mit Bussen verringern
Um Fahrgäste und Verkehrsteilnehmer außerhalb des Busses „vermehrt zu schützen und die Verkehrssicherheit erheblich zu verbessern“, werde in allen neun Bussen ein Abbiegeassistent eingebaut, der alle technischen Anforderungen erfülle.
Für diese Investition sind Gelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt. Dieser hat sich die Steigerung der Innovationskraft sowie die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zum Ziel gesetzt. Außerdem seien Gelder beim Bundesamt für Güterverkehr für den Einbau des Abbiegeassistenzsystems beantragt und bewilligt. (mz)