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Harz Harz: Winterwandern auf 63 Kilometern

Von PETRA KORN 04.02.2011, 18:39

THALE/MZ. - "Winterwandern in Friedrichsbrunn, im Sagenharz" heißt das neueste Angebot der Tourismusregion Bodetal: Auf neun Routen verschiedener Länge - insgesamt 63 Kilometer - können Wanderer jetzt auf geräumten Wegen die Winterlandschaft rund um Friedrichsbrunn sowie im Bereich zwischen Friedrichsbrunn, dem Hexentanzplatz Thale, Treseburg und Allrode genießen. Mit der Eingemeindung von Friedrichsbrunn in die Stadt Thale ergab sich "erstmals die Chance, das Thema Wintersport im Bodetal, im Sagenharz, zu entwicklen", sagte Evelyn Kunz, Leiterin Tourismus Bodetal. Ein erstes Projekt war hier die Eröffnung der Ski-Langlauf-Arena im Dezember. Diese hat "sehr großen Erfolg", berichtete Bürgermeister Thomas Balcerowski, der sich noch einmal bei den Initiatoren Udo und Siegmar Nordhaus und ihren Mitstreitern bedankte. Doch, so Evelyn Kunz weiter, es gibt ebenso Leute, die nicht Langlauf machen, sondern durch den Winterwald wandern möchten - und das nicht unbedingt auf der Loipe tun sollten. In der Runde Stadt, Harzklub und Forstbetrieb wurde dazu "schnell und unkompliziert" eine Idee entwickelt, schilderte die Tourismus-Chefin; und in Peter Kaschner, Leiter des Forstbetriebes Ostharz, wurde ein Partner gefunden, der sich "maßgeblich beteiligt und sich die Touren ausgedacht hat".

"Schon auch ein bisschen aus eigenem Interesse", wie Peter Kaschner eingesteht: Weiß er doch, dass an schönen Wintertagen eine ganze Reihe von Besuchern in den Harz kommt und hier wandern möchte. Dafür Touren auszuweisen, bedeutet, im "Rahmen zwangloser Hinweise" auch einiges an Konfliktpotential zu vermeiden, denkt der Forstamtsleiter an die Holzabfuhr - der Winter ist Haupteinschlagzeit -, die Jagd oder die Gefahren durch herabstürzende Äste. "Der Vorschlag der Stadt Thale, mit einem Flyer in die Offensive zu gehen, kam uns entgegen, weil wir uns darauf einrichten können." So sind im Raum Thale zwei Betriebe im Einsatz, die die Wege räumen - und gleichzeitig darauf achten, ob hier oder da vielleicht ein Ast abzubrechen droht. "Es ist für uns planbar, hat einen vertretbaren kleinen Mehraufwand und ist für die Öffentlichkeitsarbeit des Forstbetriebes nicht ganz unwichtig", so Peter Kaschner. Evelyn Kunz ist überzeugt, dass die neuen Winterwanderwege eine "attraktive Sache für die Gäste" sind. Sie unterstrich, dass hier von vornherein Allrode mit eingebunden war; der Wegbereich außerhalb der Zuständigkeit des Forstbetriebes wird hier übrigens durch das Hotel Harzer Land geräumt.

"Wir haben jetzt ein Allwetter- und Alljahreszeitenangebot", unterstrich Thomas Balcerowski. Doch darauf könne man sich nicht ausruhen. So wünscht sich der Bürgermeister für den Langlauf noch mehr Loipen - aber auch eine Schlechtwettervariante. Gedacht ist dabei an eine Langlaufstrecke, welche auch im Sommer befahren werden kann: mit Rollerski. Balcerowski, der sich dafür die Strecke Friedrichsbrunn-Allrode vorstellen kann, kündigte an, dass Thale auf das Land zugehen wird, um eine finanzielle Unterstützung zu bekommen.

Den Flyer, der die Winterwanderwege ausweist, gibt es an allen Bodetal-Informationsstellen.