Harz Harz: Tiermuseum kann starten
Thale/MZ. - Das Harztiermuseum auf dem Hexentanzplatz, unweit des Eingangs zum Bergtheater, kann gebaut werden. Der Stadtrat stimmte einem Bebauungsplan zu, der nach Abwägung aller Einwände beschlossen wurde. Damit kann noch in diesem Jahr ein schon länger bestehender Schandfleck verschwinden. Das Tiermuseum entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Walpurgisgaststätte. Diese ist nach zwei Bränden nur noch Ruine und seit acht Jahren Stein des Anstoßes.
Tierpräparator Michael Witzke aus Westeregeln plant nun, dort ein Haus in den Grundmaßen der Gaststätte zu bauen und es als Harztiermuseum zu betreiben. Neben dem musealen Bereich soll eine Verkaufseinrichtung, ein Museumsshop, entstehen, der harztypische Souvenirs, Schmuck und ähnliches anbietet.
Die Idee eines Harztiermuseums verfolgt der seit über zehn Jahren selbstständige Tierpräparator Witzke bereits des längeren. Es sollte vor allem ein Standort sein, den bereits viele Touristen besuchen, hatte er nach der ersten Vorstellung des Projekts im Bauausschuss des Thalenser Stadtrates im Sommer des vergangenen Jahres auf MZ-Anfragen betont. So sei es leichter, das Haus entsprechend kostendeckend zu betreiben. Nun nach einem halben Jahr kann es losgehen, sobald es die Witterung erlaubt . Erste Aufräumarbeiten haben bereits stattgefunden.
Die Stadt Thale und der Stadtrat ließen sich beim Projekt davon leiten, dass damit ein weiterer für Touristen interessanter Anziehungspunkt geschaffen wird, der die vorhandenen Besuchermagneten wie Tierpark, Seilbahn und Bergtheater ergänzt. Deshalb wurde das Vorhaben auch wohlwollend begleitet. In einem separaten Bebauungsplan wurden die Ausmaße des Neubaus und dessen Einordnung in die Landschaft festgeschrieben. Dazu gehört, die Außenwände mit Holzbrettverschalung zu versehen und den oberen Abschluss des Gebäudes als Sattel- oder Walmdach auszubilden.
Aufgrund der Begrenzung auf die einstmals bereits bebaute Fläche, wird keine zusätzliche Bodenversiegelung stattfinden. Die Verkehrserschließung für den Betreiber und für Zulieferer erfolgt über die vorhandene Zufahrtsstraße zur ehemaligen Walpurgisgaststätte. Besucher werden das Museum aber nur zu Fuß erreichen.
Nach bisherigen Vorstellungen des Bauherrn, die in der Anlage zum Bebauungsplan festgehalten sind, plant er, einen breit angelegten Überblick über die heimische Flora und Fauna zu geben. Dafür entstehen bereits seit anderthalb Jahren entsprechende Exponate. Ausgestellt werden sollen unter anderem Präparate von Rot-, Dam- und Schwarzwild, von Muffelwild, Braunbär, Raub- und Niederwild. Dazu kommt ein nachgestellter Fluss mit den Süßwasserfischen Deutschlands und Teile der Vogelwelt. Integriert werden sollen aber auch eine Pilzsammlung, Felle zum Anfassen und Lernen für Kinder, Fährtenbilder, Nistkastenbau sowie eine umfassende Schädelsammlung. Geplant sind zudem Themen wie Einbürgerung von Lachs und Stör.