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Harz Harz: Lebenshilfe stellt neue Projekte vor

Von Sigrid Dillge 26.08.2012, 11:59

Weddersleben/MZ. - "Wenn ich daran denke, dass wir mit einer ganz kleinen Werkstatt hier angefangen haben und heute über ein großes Angebot für Menschen mit Behinderung verfügen, heißt das, unsere Träume sind Realität geworden", sagte Barbara Richter, Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg, am Sonnabend in Weddersleben. Am dortigen Standort der Lebenshilfe galt es an diesem Tag, drei Jubiläen zu würdigen. Die Tierpension arbeitet seit 15 Jahren sehr erfolgreich, die Instrumentalband "Rainmakers" gibt es mit ihrem unverwechselbaren Sound seit zehn Jahren und die Lebenshilfe-Fußballmannschaft hat ihr 20-jähriges Jubiläum.

Doch auf Erreichtem auszuruhen, geht bei der Lebenshilfe nicht. Also wurden zur Feier der drei Geburtstage neue Projekte und Einrichtungen vorgestellt. Eines ist der CAP-Markt, der bereits in Quedlinburg großen Zuspruch hat und jetzt in Weddersleben nach einer Übergangslösung ein weiteres Domizil hat. Karola Weber, die die neue CAP-Filiale leitet, freut sich: "Am Donnerstag haben wir den Markt eröffnet und gleich einen guten Zuspruch von den Wedderslebenern gehabt. Für die ist es die einzige Einkaufsmöglichkeit im Ort." Auf knapp 100 Quadratmetern können nun auch in Weddersleben wichtige Dinge des täglichen Bedarfs von Lebensmittel bis zur Haushaltschemie erworben werden. Vier Marktmitarbeiter sind Menschen mit einer Behinderung. Trotzdem leisten sie verantwortungsvoll und zuverlässig ihre Arbeit an der Kasse oder beim Einräumen der Regale.

In unmittelbarer Nachbarschaft des Marktes und unter einem Dach mit ihm entstanden vier behindertengerechte Wohnungen. "Die Bewohner sind schon ganz heiß darauf, endlich einzuziehen," weiß Carola Hoffmann-Grigoleit, Leiterin des Projektes "Wohnen am Anger". Drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 30 und 40 Jahre werden mit de Wohnprojekt mehr Selbstständigkeit erlangen. "Als Eltern kann man sich nur freuen, wenn das Kind dort untergebracht ist", meinte Lebenshilfe-Vorsitzende Barbara Richter. "Wir werden natürlich Hilfestellungen bei allen alltäglichen Dingen wie Kochen, Waschen und Einkaufen geben. Individuell wird entschieden, wie groß der Betreuungsbedarf ist", erklärt Carola Hoffmann-Grigoleit das Projekt.

Viel Emotionen produzierte das Tanzprojekt "tonLos". In der Gebärdensprache werden hier Texte bekannter Songs vermittelt. "Wir haben schon den Titel ,Ich bau ne Stadt für Dich' von Cassandra Steen auf der Bühne umgesetzt und sind damit beim Gehörlosenverband in Halberstadt aufgetreten", erzählt Projektleiterin Bettina Hartig. Das habe große Begeisterung ausgelöst. Und natürlich die Freude auf mehr geweckt. Seit Januar haben Bettina Hartig und ihre Kollegin Antje Thieberg mit elf behinderten Menschen an der Umsetzung eines neuen Songs gearbeitet. Zur Gebärdensprache kam noch eine Tanzchoreographie dazu. Zu Xavier Naidoos Lied "Bitte hör nicht auf zu träumen" gibt es nun Tänzer, die mit bunten Würfeln eine laut Text bessere Welt aufbauen und Übersetzer, die sagen: "Bau sie auf, wie sie Dir gefällt."