Harz Harz: Ende der Überschwemmungen
WESTERHAUSEN/MZ. - Bei jedem starken Regen führte der Zapfenbach ausgehend vom Helsunger Bruch Hochwasser. Vor etwa zehn Jahren war bei einem dieser Hochwasser sogar die Brücke an der Straße weggerissen worden.
Das Problem Zapfenbach besteht seit Jahrzehnten und löste im Dorf immer wieder Kontroversen aus, wer zuständig ist. Im Gemeinderat wurde stetig Abhilfe angemahnt und kritisiert, dass zu wenig getan wird. Für viele Anlieger waren die ständigen Überflutungen zudem ein existentielles Problem, weiß Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski. Schließlich gebe es keine Versicherungen für Elementarschäden mehr.
"2009 haben Thale und Westerhausen das Projekt beantragt", erklärte Thomas Balcerowski bei einem Gespräch mit der MZ: "Nach der Bewilligung im vergangenen Jahr wird nun gebaut. Rund 230 000 Euro sind für den Damm und weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz am Zapfenbach veranschlagt." Davon entfallen etwa 213 000 Euro auf Fördermittel. Die Gelder kommen aus dem Konjunkturprogramm II. Beim Landesverwaltungsamt stand das Vorhaben sehr weit oben auf der Prioritätenliste, was dazu beigetragen hat, dass jetzt eine Realisierung erfolgen kann, sagte der Bürgermeister. Er zeigte sich erfreut, dass so kurz nach der Eingemeindung von Westerhausen in die Stadt Thale das Problem Zapfenbach gelöst wird. Insbesondere dankte er Ortsbürgermeister Eberhard Heintze, der sich stark bei der Vorbereitung eingebracht hat.
Der Hochwasserdamm wird nur wenige Meter entfernt parallel zur Straße angelegt, deren Damm nicht als Schutz vor Hochwasser dienen kann. Während der neue Damm aus einem Erdgemisch aufgebaut wird, entsteht direkt am Zapfenbach, kurz bevor er die Straße unterquert, ein Durchlass aus Betonteilen, durch den der Abfluss des Zapfenbaches künftig reguliert werden kann. Mit schwerer Technik wurden dieser Tage die Betonteile an ihre Stelle gehievt.
Insgesamt umfasst die Baumaßnahme am Zapfenbach drei Bereiche, wie die Sachbearbeiterin Tiefbau der Stadt Thale, Ina Böhm, gegenüber der MZ erläuterte. Neben dem Schutzdamm werden zwei kleinere Zuläufe vor der Straße zum Zapfenbach hin umverlegt. In Westerhausen selbst ist zudem der Abriss einer Wehrmauer und die Erneuerung eines etwa 300 Meter langer Fußwegs vorgesehen. Er führt direkt am Zapfenbach entlang, war aber sehr desolat und ist schon fast wieder hergerichtet. Er stellt eine Abkürzung im Ort dar und führt in Richtung Sportplatz und Tiergehege. Für den Weg zeichnet der Unterhaltungsverband für die Gewässer dieser Größe verantwortlich.
Erste Arbeiten wurden bereits im Januar / Februar dieses Jahres ausgeführt, da Bäume gefällt werden mussten und dies bis Ende Februar zu erfolgen hatte. Ersatzpflanzungen erfolgen noch in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde. Geplant ist, den Bau des Hochwasser-Schutzdammes im Juni abzuschließen.