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Harz-Elch wandert nach Finnland aus

Von Sigrid Dillge 26.12.2007, 17:44

Athenstedt/MZ. - Der Harz-Elch ist nämlich ein Holz-Elch, wird als Hochzeitsgeschenk dienen und die Eingangstür der frisch Vermählten schmücken.

Entstanden ist der Elch in der Werkstatt von Monika Hübener in Athenstedt (Altlandkreis Halberstadt). Doch das ist eine Geschichte für sich. Seit vier Jahren präsentiert Monika Hübener zum Advent in den Höfen in Quedlinburg die Ergebnisse ihrer Arbeit. Vor zwei Jahren, erinnert sie sich, kam ein junger Mann zu ihrem Stand im Hof des Hotels "Am Stadtwall" in der Hohen Straße und fragte nach einem Elch. Doch einen solchen hatte Monika Hübener damals nicht. Im Jahr darauf nahm sie ein paar Elche mit nach Quedlinburg. Gleich am ersten Tag waren alle verkauft. Und ausgerechnet da kam der Besucher vom Vorjahr und fragte wieder nach einem Elch. Doch nichts ist bei Monika Hübener unmöglich, und der hartnäckig nachfragende junge Mann konnte schließlich das hölzerne Tier nach Hause tragen. Seither sind die schelmisch blickenden Gehörnten der Renner beim Advent in den Höfen.

Dafür würde Monika Hübener dem jungen Mann gerne danken, denn schließlich ist er der Ideengeber. Da sie ihn nicht kennt, erreicht ihn vielleicht auf diesem Weg das Dankeschön. Ideen für ihre Produkte hat die 54-jährige gelernte Dekorateurin jede Menge. Doch am liebsten arbeitet sie quasi nach Auftrag. "Mach doch mal was für einen, der in den Ruhestand geht, hat mein Sohn mir aufgetragen", erinnert sie sich an die Entstehungsgeschichte eines anderen Stücks. Sie sammelt dann jede Menge Informationen über die Person und los geht es. Wie sie etwas umsetzt und vor allem, wie sie darauf kommt, weiß Frau Hübener nicht so genau. "Das steckt so in mir drin", meint sie.

Am liebsten werkelt sie mit Holz, das - in Form gesägt - von ihr bemalt wird. Schutzengel entstehen so oder Schlafwandler. Auch vor Steinen macht Monika Hübener nicht Halt. Sie werden mit den unterschiedlichsten Motiven bemalt und können so als dekorative Briefbeschwerer dienen. In der kleinen Werkstatt in Athenstedt sind auch ungewöhnlich gestaltete Schützenscheiben zu sehen, meist mit Jagdmotiven. Und es gibt noch sehr viele andere Beispiele ihrer geschickten Arbeit zu sehen.

Schon zu DDR-Zeiten hat Monika Hübener gerne Dekorationen für andere hergestellt. Doch mit der Wende kam zunächst das Desinteresse an ihrer Arbeit. "Vor sechs, sieben Jahren haben dann viele wieder gefragt, ob ich noch was mache", erinnert sie sich. Jetzt hat sie eine Reihe von Aufträgen und besucht auch Märkte oder Feste, um ihre Produkte an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Obwohl ihr das Verkaufen wesentlich weniger Spaß als das Herstellen macht. Im Moment hat Monika Hübener etwas Ruhe, doch zu Ostern wird sie wieder Neues aus ihrer Werkstatt vorstellen in der Hoffnung, anderen damit Freude zu machen. Bestellungen nimmt sie übrigens unter der Telefonnummer 03 94 27 / 347 an.