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Harz Harz: Ein Drittel schon im Garten

Von GERD ALPERMANN 09.09.2011, 14:26

WEDDERSLEBEN/MZ. - Damit soll erreicht werden, dass Besucher nicht von den Wegen abgehen und geschützte Biotope zerstören.

Der Teufelsmauerverein mit seinen heute 30 Mitgliedern hat dafür einen ehemaligen Garten unterhalb der Felsformation erworben und mit Unterstützung durch Projekte der Gesellschaft für Arbeitsförderung Thale (GfA) entsprechend hergerichtet. Am Rand des rund 1 350 Quadratmeter großen Areals ist neben den Beeten eine Freiluftklasse mit Bänken und Tischen für etwa 24 Schüler entstanden. "Dieses Angebot wird gut angenommen", sagt Ortsbürgermeister Dirk-Michael Meisel, der seit einem Jahr auch Vorsitzender des Vereins ist: "Es ist eines unserer Anliegen, junge Leute an den Naturschutz heranzuführen und für die Schätze vor unserer Haustür zu interessieren."

Für die Pflanzen im Teufelsmauergarten haben Vereinsmitglieder Samen an der Teufelmauer gesammelt. Dafür mussten sie für jede solcher Aktionen die Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde in Magdeburg einholen, erklärt Vereinsmitglied Johannes Gennari. Pflanzen aus dem Naturschutzgebiet zu entnehmen, sei dagegen absolut tabu. Der ehemalige Lehrer schätzt, dass rund 305 Pflanzen an der Teufelsmauer nachzuweisen sind. 23 davon stehen auf der roten Liste stark gefährdeter Arten.

"Wir aber hoffen, dass wir rund 200 Pflanzen in unserem Garten ansiedeln können", richtet er seinen Blick nach vorn. Noch steht eine große Fläche für weitere Beete bereit, so dass es keine Platzfrage ist, die Übersicht über die Flora an der Teufelsmauer auszudehnen. Die Pflanzen werden nicht nach einer bestimmten Systematik angeordnet. "Wir haben darauf verzichtet, vor allem mit dem Grundgedanken, dass immer etwas blühen soll. Das ist für die Besucher ansprechender", erklärt Gennari.

Da es ein Nutzgarten war, ist die Fläche über die Jahre auch immer wieder gedüngt worden. So haben die Pflanzen, trotz des sandigen Bodens, andere Entwicklungsmöglichkeiten als auf den geschützten Flächen an der Teufelsmauer. Sie gedeihen üppiger. Für Pflanzen aus der Bodeniederung wiederum muss der Boden mit Erdreich von dort angereichert werden, damit sie sich im heutigen Teufelsmauergarten behaupten können.

Jede Pflanzenart wird mit einem Schild versehen, so dass es die Besucher leicht haben, sich zu informieren oder einen Wiedererkennungseffekt zu erzielen. Für den Garten werden auch Führungen angeboten, erklärt Vereinsmitglied Manfred Bink. Dabei wird mit dem Papiermuseum der Werkstätten der Lebenshilfe in Weddersleben zusammengearbeitet. Nach dem Besuch des Papiermuseums wird zum Abschluss der Teufelsmauergarten besucht.

In Vorbereitung ist die teilweise Instandsetzung des kürzesten Wegs zum Teufelsmauergarten. Der beginnt am Parkplatz unterhalb der neuen Bodebrücke zwischen Weddersleben und Neinstedt. Dieser ist nach dem Bau der Umgehungsstraße für Neinstedt neu angelegt worden. Dank eines Imbisswagens sowie Sitzgruppen wird der Parkplatz gut angenommen und ist ein idealer Ausgangspunkt für diejenigen, welche die Teufelsmauer erkunden wollen und dabei auch auf den Teufelsmauergarten zusteuern. Nach einem flachen Weg geht es steil bergauf. Dieser Wegeabschnitt ist stark ausgewaschen und soll nun befestigt werden.