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Harz Harz: Bestnoten für den «Bergblick»

Von GERD ALPERMANN 05.04.2011, 14:55

THALE/QUEDLINBURG/MZ. - "1,0 ist wohl im Landkreis noch kaum erreicht worden", zeigt sich DRK-Geschäftsführer Michael Funke gegenüber der MZ hoch erfreut. Bei der Überprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen bekam das DRK-Seniorenpflegeheim "Bergblick" in Thale vor wenigen Tagen in allen Kategorien ein Sehr gut und insgesamt die nicht zu überbietende Note 1,0. Untersucht wurden Pflege und medizinische Versorgung, Umgang mit demenzkranken Bewohnern, Alltagsgestaltung sowie Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene. Dazu wurden Bewertungen in 82 verschiedenen Kriterien vorgenommen.

Das Pflegeheim "Bergblick" ist ein Neubau, der im Februar 2008 eröffnet worden ist. Unter der Heimleitung von Stephanie Meyer betreut das 28 Mitarbeiter umfassende Team in Thale 41 Bewohner. Während eine Qualitätsprüfung früher angekündigt wurde, kommen die Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes jetzt unangemeldet. "Wir sind stolz darauf, so gut abgeschlossen zu haben", betonte auch deshalb Stephanie Meyer.

Die Qualität zeigt sich unter anderem darin, dass der "Bergblick" zu 100 Prozent ausgelastet ist, während im Landkreis nur eine Quote von 83 Prozent und im Land von 89 Prozent erreicht wird. In den vier Heimen des DRK-Kreisverbandes Quedlinburg / Halberstadt in Gernrode, Quedlinburg, Stecklenberg und Thale gibt es inzwischen überall Wartelisten, ergänzt Geschäftsführer Funke. Und Stephanie Meyer weiß, dass in Thale viele Interessenten oder ihre Angehörigen nach Empfehlungen sich im "Bergblick" melden. Die Qualität habe sich eben rumgesprochen. Die Ergebnisse der Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen wiederum sind auch im Internet abrufbar.

Frau Meyer leitet nicht nur das Heim in Thale, sondern auch den jüngsten Neubau in Quedlinburg, das Seniorenpflegezentrum "Am Pölkentor". Dort ist inzwischen, nach der Eröffnung im Oktober vergangenen Jahres, auch eine 100-prozentige Auslastung erreicht. Mit der Sicherung eines zusätzlichen Fluchtwegs werden noch ausstehende Arbeiten abgeschlossen. Insgesamt belaufen sich die Investitionen dort nun auf 4,05 Millionen Euro, betont der Geschäftsführer. Ein i-Tüpfelchen, das der frühe Winter verhinderte, ist jetzt auch fertig gestellt. Der Springbrunnen vor dem Eingang soll in den nächsten Tagen sprudeln, womit die Außengestaltung nach einem Ensemble aus einer Bank und zwei Freimaurerfiguren abgeschlossen ist. Die Figuren erinnern daran, dass die Cafeteria des Heims in den Räumen der ehemaligen Loge der Quedlinburger Freimaurer etabliert wurde.

Während es bereits Pläne für eine weitere große Investition im Altenbereich-Sektor für die nächsten Jahre in Quedlinburg gibt, sollen zunächst einmal die vorhandenen Einrichtungen weiter an Attraktivität gewinnen. So ist vorgesehen, ab Sommer auch für das Pflegeheim am Schwedderberg in Gernrode eine Cafeteria zu errichten. Am Eingang des Hauses soll eine Art Wintergarten mit 15 Plätzen eingerichtet werden, Eine Investition von rund 500 000 Euro, erklärt Michael Funke. Dazu muss ein Teil des Eingangsbereiches abgerissen werden. Zudem wird ein Stück Flur mit einbezogen.

Die Cafeteria entsteht auf Wunsch von Heimbewohnern und Angehörigen, die das Fehlen einer gemütlichen Ecke zum Kaffeetrinken kritisiert hatten. "Angesichts von neu entstehenden Angeboten für betreutes Wohnen in Gernrode, sehen wir uns in der Pflicht", sagte Michael Funke. Ursprüngliche hatte das DRK auf einen Hotelneubau in direkter Nachbarschaft in Gernrode gesetzt und auf eine eigene Einrichtung verzichtet.

Sorgen bereitet dem Geschäftsführer dagegen ein Neubau der Rettungswache des Landkreises in Halberstadt. Dort haben derzeit auch die Rettungsdienste von DRK sowie ASB ihre Unterkunft. Beide müssen nun ausziehen und eigene Möglichkeiten schaffen. "Wir haben ein Objekt, doch für die Unterbringung von Mitarbeitern und Fahrzeugen müssen wir 80 bis 100 000 Euro aufbringen", klagt der DRK-Chef vor allem deswegen, weil das Land das Rettungsdienstgesetz bis 2013 erneuern will. "Es ist ungewiss, ob wir das Geld dann nicht in den Sand gesetzt haben, weil wir vielleicht nicht mehr im Rettungsdienst integriert sind", erklärt er.