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GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg: Bunte Farbtupfer im neuen Speiseraum

Von Rita Kunze 31.03.2015, 12:43
Schulleiter Dirk Gärtner (4.v.l.) und Landrat Martin Skiebe (5.v.l.) übergeben offiziell den neuen Speiseraum im Erxleben-Haus des Quedlinburger GutsMuths-Gymnasiums.
Schulleiter Dirk Gärtner (4.v.l.) und Landrat Martin Skiebe (5.v.l.) übergeben offiziell den neuen Speiseraum im Erxleben-Haus des Quedlinburger GutsMuths-Gymnasiums. Kurt Neumann Lizenz

Quedlinburg - Josian sitzt mit seinen Freunden am Tisch und knabbert an gebratenen Hähnchenflügeln. Die Jungs sehen sich um: „Schön hier, die Bilder sind cool. Und die Stühle haben schöne Farben“, sagt Josian, Fünftklässler am Quedlinburger GutsMuths-Gymnasium, der als einer der ersten Schüler des Erxleben-Hauses das Essen im neuen Speiseraum genießen darf.

Seit Montag steht er den Schülern offen, die zuvor mit einem Provisorium vorlieb nehmen mussten; ein Klassenraum im Erdgeschoss war umfunktioniert worden, das Essen wurde nicht auf Tellern, sondern in Assietten ausgegeben.

Diese Notversorgung, wie es Schulleiter Dirk Gärtner nennt, hat länger gedauert als ursprünglich geplant. Aus wenigen Wochen wurden mehrere Monate. Eine ursprünglich „kleine“ Baumaßnahme hat sich zu einer großen ausgeweitet, denn „unter diesem Fußboden geschieht einiges“, erklärt Landrat Martin Skiebe (CDU) und meint damit eine defekte Grundleitung, die einen enormen, nicht absehbaren Schaden verursacht hat. So stiegen die Kosten auf rund 100 000 Euro. Ein Mehraufwand, der trotz knapper Kassen finanziert werden musste: „Haushaltskonsolidierung heißt ja nicht, dass man gar nichts mehr machen kann. Es geht darum, die Pflichtaufgaben zu erfüllen, und das zu tun, was notwendig ist“, sagt Skiebe. „Die defekte Grundleitung hat es erzwungen, tätig zu werden.“

Die Erneuerung von Heizungsanlagen, die Nutzung erneuerbarer Energien, Brandschutzmaßnahmen, eine barrierefreie Erschließung von Schulen und Kindertagesstätten und die Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen für die IT-Anbindung und IT-Ausstattung in Schulen können in Sachsen-Anhalt über das Förderprogramm „Stark III“ bezuschusst werden.

Voraussetzung für eine Förderung ist der so genannte Demografie-Check, ein Nachweis der nachhaltigen Bestandsfähigkeit auf Grundlage der demografischen Entwicklung. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes sowie aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt. Der Zuschuss beträgt bis zu 70 Prozent der förderfähigen Ausgaben.  (Quelle: Investitionsbank)

Im Keller des Erxleben-Hauses am August-Bebel-Ring stehen den Schülern jetzt zwei helle, mit bunten Stühlen eingerichtete Räume zur Verfügung, in denen sie ihr Mittagessen einnehmen können. Auf den Tischen stehen gut gefüllte Serviettenhalter, an den Wänden hängen Pop-Art-ähnliche Porträts der Namensgeberin des Hauses, Dorothea Erxleben. Grünpflanzen auf den Fensterbänken mildern den Blick auf die großen Betonplatten draußen etwas ab.

Auch die Essenausgabe ist neu eingerichtet: „Vorher war das eher ein Küchenverschlag“, so Gärtner. Mehr als 100 Schüler, „Tendenz steigend“, können hier in der Mittagspause versorgt werden. Damit es kein Gedränge gibt, wird die Versorgung zeitlich gestaffelt.

„Das ist vielleicht kein ganz großer, aber ein umso wichtigerer Baustein“, betont der Landrat. Denn nicht nur gut ausgestattete Fachräume, sondern auch Räume wie dieser seien wichtig, damit sich Schüler an einer Schule gut aufgehoben fühlen können.

Wenn der Landkreis in eine Schule investiere, dann bekenne er sich zur Zukunft dieses Standorts. Der Landkreis sei dabei, „in der Schullandschaft einige Investitionen auf den Weg zu bringen“, kündigt Skiebe an, ohne konkret zu werden. In der zweiten Auflage des Förderprogramms „Stark III“ für die so genannte energetische Sanierung habe der Kreis Bauvorhaben an 28 Schulen angemeldet, für die insgesamt mehr als 50 Millionen Euro bereitgestellt werden müssten. „Wir haben alle diese Schulen angemeldet, um dem Land zu zeigen, dass es da Bedarf gibt“, erklärt Skiebe. (mz)