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Güntersberger Heimatfest Güntersberger Heimatfest: Tina Turner im Limbachtal

Von dominic borchert 19.07.2015, 14:42
Oma Lotte und Klein Leni hatten die Lacher auf ihrer Seite, wenn sie Witze rissen und lustige Geschichten erzählten.
Oma Lotte und Klein Leni hatten die Lacher auf ihrer Seite, wenn sie Witze rissen und lustige Geschichten erzählten. Jürgen Meusel Lizenz

güntersberge - Das Wetter zu überlisten ist bisher noch keinem gelungen, stets gilt es nur mit seinen Launen fertig zu werden und das Beste daraus zu machen. Das ist meist umso schwerer, weil die größten Schwierigkeiten bekanntlich in den ungünstigsten Momenten auftauchen. Dann darf sich glücklich schätzen, wer Energie und Leidenschaft sowie tatkräftige Unterstützer dagegen setzen kann.

Große Freude über schnelle Hilfe

Nach den Stürmen vor etwa zwei Wochen sah es auch in Güntersberge sehr schlecht aus. Zahlreiche Bäume im Limbachtal waren entwurzelt oder abgebrochen und hatten den Festplatz verwüstet, auf dem das traditionelle Heimatfest stattfinden sollte.

Doch dank schneller Hilfe durch die Verwaltung der Stadt Harzgerode und vor allem des tatkräftigen Einsatzes vieler Güntersberger konnte der Festplatz rechtzeitig beräumt und wieder hergerichtet werden. Ortsbürgermeister Günter Wichmann war die Erleichterung und die große Freude darüber deutlich anzumerken, als er am vergangenen Samstag sein Grußwort für das Heimatfest sprach.

Wichmann betonte noch einmal, wie sehr es ihn beeindruckt habe, dass die Aufräumarbeiten in nur wenigen Tagen über die Bühne gebracht werden konnten. Erst am 13. Juli habe eine Spezialfirma mit dem Beräumen des Festplatzes beginnen können. Wichmann war indes froh, dass überhaupt noch rechtzeitig Fachleute für die Aufgabe gefunden werden konnten – schließlich habe es in der ganzen Region starke Schäden gegeben und die Firmen seien entsprechend ausgelastet gewesen. Als die Profis schließlich zwei Tage später fertig waren, „scharrten die engagierten Güntersberger Bürger schon mit den Hufen“, so Wichmann. Ab 18 Uhr seien zahllose Helfer auf dem Platz ausgeschwärmt, um ihn für das anstehende Heimatfest vorzubereiten. Bereits 24 Stunden danach ist man fertig gewesen, so Wichmann weiter. Es überrascht nicht, dass das den Ortsbürgermeister mit Stolz erfüllt, und er sich kaum oft genug für diese Einsatzbereitschaft bedanken konnte. „Wenn Not ist, dann stehen sie zu der Sache“ freute sich Wichmann und sagte weiter: „Vielleicht ist das nur noch in so kleinen Orten möglich.“

Witz und Kreativität lockt Besucher

Und tatsächlich pflegt Güntersberge, dass sich stolz als kleinste Stadt weit und breit bezeichnet, die Tradition des Heimatfest schon seit vielen Jahrzehnten – solange, dass nicht einmal Günter Wichmann mehr sagen kann, wann das erste Fest stattgefunden hat oder wie es zustande gekommen ist. „Den Festplatz gibt es hier schon immer, er ist fester Bestandteil des Dorfes – genauso wie das Heimatfest.“

Doch gerade in den letzten Jahren hat das Fest wieder mehr Zuschauer angelockt – und zwar nicht nur Einheimische oder Feriengäste des Ortes, sondern sogar Besucher, die von weit her kommen. Dass sei vor allem den „Güntersberger Spitzköppen“ zu verdanken, meint Wichmann. Seit sie regelmäßiger Bestandteil der Veranstaltung seien, habe das Interesse merklich zugenommen. Und auch er zeigt sich begeistert davon, mit wie viel Witz und Kreativität es die zahlreichen Laien aus dem Ort verstehen, ihr Publikum zu begeistern.

Was Wichmann damit meinte, konnte auch am Samstag wieder bestaunt werden. Moderiert von Martchen und Ruttel, alias Katrin Böttcher und Steffi Hartung, wurde den Besuchern unter dem Motto „Ein Kessel Kunterbuntes aus dem Limbachtal“ eine bunte Rundreise durch die Welt von Show, Musik und Tanz geboten. Mal künstlerisch wertvoll, mal unterhaltsam, immer jedoch mit viel Energie und Leidenschaft, boten die engagierten Güntersberger ihre teils ganz eigenen Interpretationen berühmter Showgrößen wie Udo Lindenberg, Roberto Blanco, Helene Fischer, Helga Hahnemann, Mireille Mathieu, Tina Turner und vielen Weiteren.

Der Beifall der zahlreichen Zuschauer war ihnen dabei gewiss. Bei bestem Wetter war bald kaum noch ein Sitzplatz zu finden und auch die zahlreichen Helfer, die Kaffee und Kuchen, Bratwurst und Bier anboten, kamen nicht zur Ruhe.

So war Klaus-Dieter Hegemann, Wirt der Gaststätte „Zum Bahnhof“, permanent beschäftigt und hatte kaum Zeit sich darüber zu freuen, dass die Organisation der Veranstaltung und die Herrichtung des Festplatzes, so gut funktioniert hatten. Auch er zeigte sich begeistert, dass so viele Vereine und Einzelpersonen aus dem Ort das Heimatfest möglich gemacht hatten. (mz)

Die Cheerleader konnten nach ihrem Auftritt das Programm dann auch inmitten der Zuschauer genießen.
Die Cheerleader konnten nach ihrem Auftritt das Programm dann auch inmitten der Zuschauer genießen.
jürgen Meusel Lizenz