Großes Lob für die Sängerin
QUEDLINBURG/MZ. - Zwölf Lokale mit Livemusik waren es diesmal, die angesteuert werden konnten, vom Rand der Stadt bis ins Zentrum. Eigentlich war es wie immer - jeder der in orange ausgestatteten "Bändchenträger" suchte sich das Lokal mit Musik seines Geschmacks, um länger zu verweilen. "Der Großteil der Besucher drängt sich aber im Stadtzentrum", beobachteten dabei die Lenker des nur selten benötigten Transportservice. "Das ist auch ein Grund für unseren Rückzug", hatte der Chef der "Sportlerklause" am Moorberg, Lutz Siebert, schon im Vorfeld erklärt. Die eingefleischten Wanderer des "Nachtfeuers" aber störte das wenig. Im "Kartoffelhaus Nr. 1", im "Prinz Heinrich" und im Brauhaus "Lüdde" gab es den meisten Andrang, "das sind eben die Häuser, welche von Beginn an dabei sind", wussten Carmen und Achim Beyer, die in ersterem bei der Musik vom Ballenstedter "Soundcheck" am Tresen ein Bier genossen, "wir waren bisher bei allen Veranstaltungen dabei."
Im "Prinz Heinrich" gar fiel ob des Gedränges bei den Auftritten von "Goosebumps" das Atmen schwer. "Das ist das Beste von allem, was wir bei unserem Rundgang gehört haben", war nicht nur der Gernröder Jochen Wischmann begeistert. Das Lob von allen Seiten galt besonders Sängerin Diana Hildebrandt aus Halberstadt. Der kurze Weg aus der Kreisstadt führte deshalb die ganze Familie als Fans an die Bode. Weit weniger Euphorie herrschte beim Publikum dagegen beim verspäteten Auftritt von "mini Rock" im "Kentro" am Markt. Während das Erdgeschoss den Nichtrauchern vorbehalten blieb, durchzogen dichte Rauchwolken die Partyzone im ersten Stock. Zwar mächtig laut, aber nicht immer mit den exakten Tönen stieß die Musik zumindest bei der Fußballgemeinschaft Gernrode / Bad Suderode auf Gegenliebe, die auf Anti-Frusttour nach der Niederlage tags zuvor war. "20 Mann aus beiden Vereinen zeigen, dass wir uns gut verstehen", beschrieb Markus Franke das Zusammenwachsen.
Ganz andere Klänge boten die Berliner "Ship in full Sail" in der Destille auf dem Wipertihof. Mit irisch-schottischen und maritimen Klängen verzauberte das "Schiff unter vollen Segeln", wie der von einem schottischen Tanz abgeleitete Bandname lautet, die Zuhörer. Während Gabriele Herrnberger zwei frühere Bekannte aus dem Altkreis, die nun in Goslar und Wernigerode wohnen, im Schlepptau hatte, lauschten die Göbels ganz in Familie.
Erstmals öffnete der erst im September wiedereröffnete "Magdeburger Hof" seine Pforten für die Partygänger. "Auch wir haben unsere Quedlinburg-Premiere", erklärten Ulrike Hoppe und Klaus Siebold aus Wernigerode und Blankenburg, welche sonst zu fünft als "Passat" auf Tour gehen, diesmal aber als Duo "Ulrike und Klaus" zu erleben waren. "Eine Reisegruppe war schon frühzeitig zum Abendessen gekommen und musste danach sogar auf die Musik warten", hatte Kellnerin Renate Wetzel beobachtet, "um sich danach in das Getümmel in der Stadt zu stürzen."
Frischer Kaffeeduft begrüßte die Besucher im "Samocca", wo ein neuer Geheimtipp unter den Musikliebhabern, "Prominent", seine Lieder zum Besten gab. "Erst seit etwa einem halben Jahr sind wir in dieser Besetzung zusammen, alles Leute aus der Region", erklärte Sänger Marcel, der schon früher mit den "Skilehrern" aus Halle an gleicher Stelle zum Nightfire auftrat, "und es macht immer wieder Spaß."