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Ballenstedts Plan gegen Vandalismus Graffiti-Beseitigung wird teuer - Ordnungsamt Ballenstedt hat eine Idee

Die Multisportanlage in Ballenstedt ist immer wieder Opfer von Vandalismus. Gegen wilde Graffiti-Sprühereien will die Stadt jetzt gezielt vorgehen - mit Graffiti.

Von Rita Kunze 23.10.2024, 16:00
Gegen illegale Graffiti will die Stadt Ballenstedt jetzt vorgehen.
Gegen illegale Graffiti will die Stadt Ballenstedt jetzt vorgehen. Foto: dpa

Ballenstedt/MZ. - Die Multisportanlage in Ballenstedt ist kaum zwei Jahre alt und weist schon erhebliche Schäden auf. Mutwillig werden immer wieder Dinge zerstört. Die Stadt will etwas dagegen unternehmen. Zum einen durch Videoüberwachung, zum anderen mit reichlich bunter Farbe.

Die Liste der Schäden, die durch Vandalismus entstanden sind, ist lang. „Sitzgelegenheiten werden mutwillig zerstört, Kanten von Betonklötzen werden abgeschlagen, darüber hinaus wird die Sportanlage selbst in Mitleidenschaft gezogen: Netze werden zerstört, Türen werden zerstört, teilweise ist der Kunstrasenbelag angebrannt worden“, zählt Bürgermeister Michael Knoppik auf. Dazu gebe es Graffiti-Schmierereien auf dem ganzen Platz.

Idee aus dem Ordnungsamt Ballenstedt könnte eine Lösung bei Graffiti-Schmierereien sein

Die Stadt wollte die Graffiti beseitigen lassen und hat dafür einen Kostenvoranschlag eingeholt. Die Beseitigung anderer Schäden könne der Bauhof weitestgehend selbst übernehmen. „Dann haben wir überlegt: Wir können die Graffiti wieder entfernen lassen, aber dann ist für wilde Sprayer der Platz frei und sieht in einer Woche wieder so aus wie vor der Reinigung“, sagt Michael Knoppik. „Wir haben weiter diskutiert, wie wir das Problem angehen können. Unser Ordnungsamt hatte die Idee, den Kontakt herzustellen mit Sprayern, die das können und die nach Vorlagen arbeiten, die Vorlagen erarbeiten.“

Bei einem Treffen vor Ort sei geprüft worden, welche Flächen sich für das Projekt eignen, das die Stadt im Frühjahr verwirklichen will: „Für bestimmte Bilder oder Strukturen braucht man entsprechend Platz.“ Zudem habe man sich die Flächen angesehen, die mit Schmierereien versehen sind.

Wir können die Graffiti wieder entfernen lassen, aber dann ist für wilde Sprayer der Platz frei und sieht in einer Woche wieder so aus wie vor der Reinigung.

Michael Knoppik, Bürgermeister von Ballenstedt

„Wir sind so verblieben, dass die Jungs einen Plan entwerfen, den wir uns zusammen ansehen und abstimmen, aber dann nicht dahergehen und sagen, wir machen das jetzt einfach mit denen. Denn dann setzen wir den Jugendlichen wieder ein fertiges Produkt vor, das vielleicht Anklang findet - aber es ist immer schöner, wenn man bei der Entstehung selbst dabei ist. Man achtet die Sachen anders und geht gegebenenfalls anders damit um.“ Daher gibt es die Überlegung, einen Workshop anzubieten, bei dem die Teilnehmer angeleitet werden und gezeigt bekommen sollen, „wie es eigentlich richtig geht“.

Damit mehr Platz zum „Austoben“ ist, entstand die Idee, noch zwei Tafeln aufzustellen, jeweils drei mal zwei Meter groß, um damit Flächen zum Besprühen anzubieten, an denen sich die Kinder und Jugendlichen ganz legal ausprobieren können. „Da könnte man auch sagen, wenn so eine Wand mal ausgereizt ist, kann sie auch wieder überstrichen und neu mit Graffiti versehen werden.“

Muschel im Schlosspark Ballenstedt ist immer wieder Ziel für Schmierereien

Der Bürgermeister kann sich vorstellen, darüber nachzudenken, ob regelmäßig Workshops stattfinden könnten, bei denen die Tafeln besprüht werden. Ziel und Hoffnung des Ganzen: „Dass wir in diesem Bereich mit Graffiti-Schmierereien weniger Probleme haben.“

Schmierereien tauchen immer wieder auf, etwa am Platz der Generationen. In diesem Jahr waren auch das Theater, das Schloss und die Kita betroffen. Über Jahre hinweg betroffen sei die Muschel im Schlosspark, die regelmäßig neu gestrichen werde. „Aber da haben wir genau den Effekt: Es ist wieder sauber, freie Flächen, und schon geht es wieder los.“