Go-Go-Tänzerin heizt kräftig ein
QUEDLINBURG/MZ. - Die Veranstaltung fand an diesem Wochenende immerhin zum 15. Mal statt. Elf Gastronomen beteiligten sich.
Gegen 20 Uhr war es noch ziemlich ruhig. Nach 21 Uhr jedoch schoben sich dann immer mehr Menschengruppen durch die historischen Gassen Quedlinburgs.
Die Post ging zum Beispiel im "Kartoffelhaus Nr. 1" ab. Hier spielte die Band "Soundcheck" Hits aus den 80er Jahren bis aus der heutigen Zeit. Zum Repertoire gehörten auch deutsche Lieder. Dazu sangen die Gäste fleißig mit. Höhepunkt im Kartoffelhaus war vor allem für die Männer der Auftritt einer Go-Go-Tänzerin. Mit ihren langen schwarzen Haaren und eleganten Bewegungen sorgte sie für stehenden Beifall. Schnell war das Lokal rappelvoll. Wer keinen Platz mehr bekam, drückte seine Nase von außen an die Scheibe, um ja nichts zu verpassen. Manche Frauen forderten sogar ihre Männer auf, weiterzugehen.
Im "Syrtaki" gab es Hits aus den 60er bis zu den 80er Jahren. Die wurden souverän von "The Music Men" aus Leipzig ans Publikum gebracht. "Wir sind nicht zum ersten Mal bei Nightfire unterwegs. Früher wollten wir so viele Lokale besuchen wie möglich. Heute reichen uns zwei bis drei", sagten die Quedlinburger Dirk und Anke Reischke. Außerdem lobte der Ehemann: "Hier wird genau meine Musikrichtung gespielt."
Im "Prinz Heinrich" tanzten und sangen die Gäste zu Rock und Pop. "Goosebumps" servierten ihrem Publikum unter anderem Titel von Tracy Chapman oder Janis Joplin. "Die Leute gehen hier voll mit, die Stimmung ist einfach super", freute sich Band-Mitglied Diana Hildebrandt (Gesang und Gitarre). Dieser Meinung schloss sich auch Gitarrist Frank Kroll an.
Zum ersten Mal dabei war unter anderem das Steakhaus "St. Nikolai". Hier spielte Grey Wolf Blues-Klassiker, Songs sowie Balladen beispielsweise von Bob Dylan. "Wir legen in unserem Haus eine etwas ruhigere Gangart ein", erklärte Betreiberin Yvonne Teege. So hatten die Gäste im stilvollen Ambiente des Steakhauses auch die nötige Ruhe, um sich zu unterhalten. "Wir mögen am Nightfire vor allem die tolle Musik und die coolen Drinks. Uns reichen drei bis vier Lokale. Die suchen wir nach den Räumlichkeiten aus, die uns gefallen", erklärten die Quedlinburgerinnen Jeannette Schmidt und Jacqueline Sperling.
Extra aus Berlin kam Maria Eltzschig zum Nightfire angereist. "Bekannte aus Quedlinburg haben mir von diesem großartigen Ereignis erzählt. Deshalb habe ich sogar auf die Super-Party vor dem Brandenburger Tor verzichtet."
Besucherin aus Berlin
Im "Stadtgespräch" traten sogar zwei Bands auf: "Studio 6" von 20 bis 23 Uhr sowie "Pfefferminz" von 23 bis 3 Uhr. Dieses Tanzcafé und die Oldiebar waren bereits in den letzten Nightfire-Jahren als Absackparty bekannt. Auch diesmal ließen hier alle standhaften Partygäste die Nacht der Nächte zu heißen Rhythmen stimmungsvoll ausklingen. Immerhin bot diese Räumlichkeit etwa 200 Personen Platz.
Marco Kopitz, Kommissar bei der Polizei Quedlinburg, konnte eine positive Bilanz des 15. Nightfire ziehen: "Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Es waren viele Leute auf den Straßen unterwegs. Aber es kam lediglich zu einer Körperverletzung, die angezeigt wurde." Ansonsten habe es laut Kopitz nur kleine Rangeleien sowie Drohungen gegeben. "Es kamen zwar auch Beschwerden wegen Lärms, das ist bei einer solchen Veranstaltung aber ganz natürlich", so der Kommissar.
Auch Erwin Ganswich, Leiter des Ganswich Fahrdienstes aus Bad Suderode, zog ein positives Resümee dieser langen Nacht: "Der Shuttle-Verkehr wurde zwar nicht so oft in Anspruch genommen wie in den letzten Jahren, er lief aber reibungslos ab. Es gab keine Beschwerden und die Fahrgäste haben sich friedlich verhalten." Von 20 bis 1 Uhr war der Fahrdienst zwischen den elf Kneipen kostenlos unterwegs. Mit dem Eintrittsbändchen konnten die Nachtschwärmer sämtliche Veranstaltungen besuchen und den Shuttle-Service in Anspruch nehmen. Wer aus dem Vorverkauf noch kein Bändchen hatte, konnte dies vor Ort in den teilnehmenden Lokalen kaufen. Die Nightfire-Gäste durften sich freuen, da der Preis von sechs Euro im Vergleich zu den Vorjahren nicht erhöht wurde.