Glückliche Notlandung im Kornfeld
Ballenstedt/MZ. - "Er wurde richtig langsam und war viel zu tief", schildert Flugplatzmitarbeiter Torsten Krauß die Situation. Und dann sei es auch schon geschehen: Das kleine Flugzeug kam etwa 150 Meter vor der Landebahn auf dem Feld auf, das Bugrad knickte weg, der Flieger fiel auf den Rücken. Bevor Krauß und andere Helfer an der Unglücksstelle waren, hatte sich der Pilot schon selbst aus dem Fluggerät befreit und stand auf dem Feld. "Es war gut, dass er angegurtet war. Und auch das Kornfeld hat einiges abgefedert", meint Krauß, der selber Pilot ist.
"Das war eine kontrollierte Außenlandung", meint der 58-Jährige, der das Kleinflugzeug steuerte. Bei der Schleife zum Anflug auf den Verkehrslandeplatz bei Ballenstedt habe der Motor seiner Maschine ausgesetzt. Warum, könne er sich nicht erklären, doch das, was er dann gemacht habe, sei das einzig Mögliche gewesen. Der Mann aus dem hessischen Korbach ist ein erfahrener Flieger, hat seit mehr als 20 Jahren seinen Pilotenschein. Er war am Morgen in Brilon im Hochsauerland (Nordrhein-Westfalen) zu seinem Flug nach Ballenstedt aufgebrochen.
Kurze Zeit nach der Notlandungsmeldung waren alle Helfer vor Ort. Dazu gehörten neben der Polizei auch ein Rettungswagen aus Ballenstedt und die Feuerwehr. "Wir hatten aus Ballenstedt 15 Kameraden, aus Badeborn elf und insgesamt sechs Fahrzeuge im Einsatz", listet André Waligora, Ballenstedter Stadtwehrleiter, auf. Doch zum Glück hatten die Feuerwehrmänner nicht viel zu tun. Auch der Rettungssanitäter konnte nach kurzer Zeit samt Abgestürztem den Rettungswagen verlassen. Der stand dann der Polizei Rede und Antwort und auch für einen Atemalkoholtest zur Verfügung. 0,0 lautete das Resultat. Das Luftfahrtbundesamt wird nicht in die nun folgenden Untersuchungen der Unglücksursache einbezogen, da es sich um ein Ultraleichtflugzeug handelt.
Das abgestürzte Kleinflugzeug war bis zum Eintreffen der Feuerwehr bereits vom Dach auf die Räder gedreht und bis an den Feldrand geschoben worden. Erledigt hatten dies die Flugplatzmitarbeiter und die Helfer, die das Event, das am Wochenende auf dem Verkehrslandeplatz stattfinden soll, vorbereiten. Natürlich waren zuvor Fotos von der ursprünglichen Lage des Ultraleichtfliegers mit der Kennung D-MPAK gemacht worden.
Der wird sich wohl nach erstem Augenschein vorerst nicht wieder in die Lüfte erheben können. Der Propeller ist völlig zerstört, der Bug samt Bugrad stark demoliert. Weitere Schäden werden sicherlich die weiteren Untersuchungen zutage fördern.
Ein weiteres Kleinflugzeug, das ebenfalls am Donnerstagvormittag aus Brilon kommend nach Ballenstedt flog, konnte kurz vor der verunglückten Maschine sicher auf der Landebahn des Flugplatzes unterhalb der Gegensteine aufsetzen.