Friedrichsbrunn: Friedrichsbrunn: Alter Plan verzögert den Bau-Start

friedrichsbrunn/MZ - „Endlich kehrt wieder Leben auf diesem Areal ein“, freuen sich Hedda und Lothar Löser. Die Enkelin des Sanatoriums-Erbauers Willi Strokorb ist auf dem Grundstück in der Straße „An den Buchen“ in Friedrichsbrunn direkt am Waldrand groß geworden. Am Freitag legten dort Jörg Biastoch von der Humanas-Gruppe als Bauherr sowie die Bürgermeister Thomas Balcerowski (Thale) und und Jürgen Zehnpfund (Friedrichsbrunn) den Grundstein für ein Senioren-Wohnzentrum. In die Hülse packten sie die aktuelle MZ-Ausgabe und Münzen. „Eigentlich sollte es schon viel früher passieren“, musste Biastoch einräumen. Doch zunächst hatten Probleme mit dem Bebauungsplan, später mit dem Grundbuchamt für Verzögerungen gesorgt. „Die Verwaltung der Kommune hat uns -wie anderswo noch nie - kräftig unterstützt, damit es weitergeht“, erklärte Biastoch. Balcerowski machte das Lob nachdenklich: „Das ist schließlich unsere Aufgabe.“

„Nachdem meine Mutter Ursula Gliech, die Tochter des Gründers, nach fünf Jahren Behördenkampf das Eigentum 1995 zurückbekam, war es als Heim nicht mehr zu gebrauchen“, sagt Hedda Löser. Deshalb veräußerte das Ehepaar das Gelände an ein Thalenser Unternehmen, welches anschließend die alten Gebäude abriss. „Unsere Absicht, darauf viele Eigenheime zu errichten, scheiterte aber mangels Interessenten“, erklärt Geschäftsführer Ingo Gehrke den Verkauf des Grundstücks an den Pflegeheim-Betreiber aus Lindhorst am südöstlichen Ende der Colbitz-Letzlinger Heide. Die Humanas GmbH betreibt bereits mit Erfolg in Meisdorf ein ähnliches Seniorenwohnzentrum, wie in Friedrichsbrunn entstehen soll. „In drei Häusern mit 20 Wohnungen für keinen oder noch geringen Pflegebedarf können im vierten Gebäude, auch ,Wabe’ genannt, in 28 Appartements Demenzkranke sowie Menschen mit dauerhafter Pflege ihren Lebensabend verbringen“, erläutert Biastoch das Konzept. „Wenn alles gut läuft, könnten im Frühjahr die ersten Bewohner einziehen“, hofft er. Die Nachfrage sei bereits jetzt groß.

In der nächsten Woche soll die erste Bodenplatte gegossen werden. „Ab 9. September werden darauf Großblöcke montiert, die binnen zehn Tagen stehen“, zitiert er das Versprechen der ausführenden Firma. Im Oktober soll das Dach bereits dicht sein. „Wir werden das regelmäßig beobachten“, kündigen Hedda und Lothar Löser ihr Interesse am Baugeschehen an. „Vielleicht ziehen wir später sogar wieder in die alte Heimat“, spekulieren die derzeitigen Quedlinburger.

Telefon: Reservierungen für Pflegeappartements und -wohnungen sind unter 039207/8 48 50 möglich.