Fremdsprachenwettbewerb: Fremdsprachenwettbewerb: Besuch auf Französisch

Thale/MZ - Einer ihrer Lehrer meint scherzhaft, Jennifer Otte sei derzeit so etwas wie eine Allzweckwaffe des Richard-von-Weizäcker-Gymnasiums. Glänzte sie doch gerade als Biologie-Chemie-Expertin beim Landeswettbewerb Sachsen-Anhalts in Leuna. Nun spielt sie sogar in der Bundesliga. Schließlich gehört die Schülerin zu den Gewinnern des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen.

Wer weiß, dass Jennifer Otte vor einem Jahr als Sonnenkönig in „Le Roi Soleil“, dem mit viel Liebe zum Detail einstudierten und ausgestatteten Schul-Musical, zu erleben war, ahnt, in welcher Fremdsprache sie am Kreativwettbewerb teilnahm. Der EW Kreativ richtet sich an junge Leute von der Klasse 7 bis 10. Thema dieses Kurzgeschichtenwettbewerbs war im Jahr 2013 „Überraschungsbesuch“.

Gefragt waren Geschichten, die witzig, dramatisch, skurril, philosophisch sein konnten - ganz, wie es dem eigenen Stil entspricht, in einer Fremdsprache zu schreiben. Die Thalenserin wählte die französische Sprache und hatte 5 000 Anschläge Platz, ihre Geschichte zu Papier zu bringen. So reichte Jennifer Otte wie weitere Schulkameraden ihre Niederschrift Ende 2012 per E-mail ein - und hörte erstmal nichts mehr davon. „Ich habe etwas gezittert und gehofft, dass es doch noch klappt. Als ich dann gar nicht mehr damit rechnete, kam an einem Abend die Mail.“

Erst hieß es, Jennifer sei unter den ersten 20 Teilnehmern des bundesweiten Wettstreites, dann wurde es nochmal eingeschränkt: Sie gehört in dieser Wettbewerbskategorie unter reichlich 650 Schülerinnen und Schülern, die ihre Arbeiten in acht Sprachen eingereicht haben, zu den Top-8.

So durfte sie ein besonderes Wochenende in Kiel erleben. Nicht nur, dass man sie zum Sprachenfest eingeladen hat. Sie bildete dort die Schülerjury, die die Leistungen ihrer Altersgefährten im Team-Wettbewerb begutachtete. „ Da hatten alle zwölf Minuten Zeit, ein Stück in einer der Fremdsprachen aufzuführen. Das hatte ein verdammt hohes Niveau.“

Dass Jennifer Otte sprachlich so fit ist, verdankt sie auch ihren Französisch-Lehrern Juliane Boudras und Jerome Remuhs. Bei ihrer Wettbewerbsgeschichte helfen konnten die ihr nicht direkt, aber Ratschläge helfen ja auch.

Dass die Siegerin ihre Urkunde und die damit verbundene Geldprämie in Kiel nicht in Empfang nehmen konnte, hatte einen Grund, der mit den Fremdsprachen zu tun hatte: Sie reiste früher aus Kiel ab, um zur Studienfahrt der 10. Klassen an die französische Atlantikküste aufzubrechen. „Es waren schöne Tage in l’Aquirtaine“, erinnert sich die Gymnasiastin. „Ein Aha-Erlebnis war dort, dass ich sowohl beim Essen holen bei McDonalds als auch in der Apotheke mit meinem Französisch verstanden wurde.“

Für sie scheint klar, dass sie im kommenden Jahr wieder beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen starten will. „Unterdessen haben sich die Bedingungen etwas geändert. Ich werde wohl eine andere Kategorie wählen.“

Wie es für sie nach dem Abitur weitergehen wird, weiß die Gymnasiastin noch nicht genau. „Ich interessiere mich für so viele Dinge, Naturwissenschaften, Kunst und Theater.“ Eins scheint jedoch klar; Nach der zwölften Klasse wird sie ein Auslandsjahr einlegen. Wo? „In Frankreich natürlich!“