Freizeitprojekt in Quedlinburg Lindenstrasse Freizeitprojekt in Quedlinburg Lindenstrasse : Wer soll's machen?

Quedlinburg - Die erste Vorstellung eines Konzepts, das Verfahren zum Bebauungsplan - über das geplante Freizeit-, Sport- und Erholungsareal an der Lindenstraße in Quedlinburg ist im Stadtrat mehrfach gesprochen worden.
Doch die Frage, wer es errichten und betreiben soll, wurde bislang nicht beantwortet, stellte Susan Sziborra-Seidlitz, Vorsitzende der Fraktion Grüne/Quedlinburger freie Wählergemeinschaft (QfW), in der Ratssitzung am Donnerstagabend fest.
Es sei jetzt an der „Zeit, diese Frage ganz offen zu diskutieren“.
Dafür brachten die drei Fraktionen von Grüne/QfW, Bürger für Quedlinburg (BfQ) und Linke einen Antrag ein: Mit diesem sollte die Stadtverwaltung beauftragt werden, einen Investor für das geplante Projekt zu suchen und den Stadtrat regelmäßig dazu zu informieren.
Sie sei froh über die Aussage des Oberbürgermeisters, dass die Umsetzung des Projektes außerhalb des städtischen Haushaltes stattfinden solle, sagte Susan Sziborra-Seidlitz.
Freizeitprojekt in Quedlinburg Lindenstrasse: Kein finanzieller Spielraum
Das hatte Frank Ruch (CDU) zuvor im Zusammenhang mit der Haushaltsdiskussion erklärt. Im Haushalt der Stadt, so Sziborra-Seidlitz, gebe es für das Projekt keinen finanziellen Spielraum.
„Es gibt aber auch keinen finanziellen Spielraum bei den städtischen Gesellschaften“, so die Fraktionsvorsitzende weiter. Sie verwies auf das Engagement dieser Gesellschaften bei vielen Projekten in der Stadt. „Das Geld kann man nur einmal ausgeben.“
Deshalb sei ein „seriöses Investoren- und Betreibermodell zu entwickeln, das nicht nur außerhalb des städtischen Haushalts, sondern auch außerhalb der städtischen Gesellschaften stattfindet“, so Sizborra-Seidlitz.
„Ich finde das Bad toll, ich möchte aber nicht, dass das auf Kosten von Kultur und Sport in dieser Stadt passiert.“
Freizeitprojekt in Quedlinburg Lindenstrasse: Jeder ist willkommen
Ulrich Thomas (CDU) warnte davor, „jetzt schon einen Flaschenhals zu bilden, was alles nicht gehen soll“. Er warb dafür, sich alle interessierten Investoren wie Betreiber anzusehen - „und da ist jeder willkommen“.
Während der Antrag für Susan Sziborra-Seidlitz genau ein solcher Flaschenhals sein soll - „wir möchten nicht, dass das Bad durch eine städtische Gesellschaft errichtet und betrieben werden soll“ -, sah Lars Kollmann (FDP) das ganz anders: „Wir nehmen mal den großen Deckel vom Topf und sehen, was passiert.“
Freizeitprojekt in Quedlinburg Lindenstrasse: Leute mit Ideen eine Chance geben
So solle mehreren Investoren - und das könnten auch die städtischen Gesellschaften sein - die Möglichkeit geboten werden, sich zu engagieren und nicht das Sport- und Freizeitareal, sondern ein Sport- und Freizeitareal zu errichten.
„Ich möchte sehen, welche Ideen Leute haben, die tagtäglich damit ihr Geld verdienen.“
Auch Gabriele Vester (BfQ) warb dafür zu eruieren, wie interessant ein solches Projekt überhaupt für einen oder mehrere Investoren sei.
„Wir sind noch nicht soweit, dass wir verantwortungsvoll und ergebnisorientiert auf Investorensuche gehen können“, sagte Frank Ruch.
So sei zum Beispiel noch offen, „wie wir uns eine Betreibung vorstellen“. Es sei aber auch „erklärter Wille unserer Bäder GmbH, hier im Spiel zu bleiben“.
Freizeitprojekt in Quedlinburg Lindenstrasse: Unterlagen werden vorbereitet
Die Unterlagen würden jetzt vorbereitet und im Mai, spätestens im Juni vorgelegt, um zu entscheiden, ob es mit oder ohne städtische Gesellschaften weitergehe.
„Das entscheidet der Stadtrat“, so Ruch. Er machte aber erneut deutlich, dass auch ein privater Betreiber der Stadt keinen Euro schenken werde und mit einem Zuschuss von 200.000 bis 250.000 Euro zu rechnen sei.
Letztlich beschloss der Stadtrat mehrheitlich bei einer Stimmenthaltung, dass die Stadtverwaltung mit der Suche nach Investoren für ein Projekt Sport-, Freizeit- und Erholungsareal beauftragt wird.
Und dass, wie von der SPD ergänzend beantragt, Gesellschafterbeschlüsse der Bäder GmbH, die das Projekt betreffen, eines vorliegenden Beschlusses des Stadtrates bedürfen. (mz)
