Freimaurerloge "Zur beständigen Freiheit" Freimaurerloge "Zur beständigen Freiheit" : Über die Ideale der Bruderschaft

Quedlinburg - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sowie Toleranz und Humanität sind die fünf Grundideale der Freimaurer. Darüber hinaus verpflichten sich die Mitglieder der einzelnen Logen der Verschwiegenheit.
Entsprechend wenig ist darüber bekannt, was die Freimaurer bei ihren Zeremonien eigentlich veranstalten.
Einblick beim Öffentlichkeitsabend
Die Quedlinburger Loge gewährt am Montag, 3. April, ab 19 Uhr im Café „Zum Freimaurer“, Heiligegeiststraße 10, bei einem Öffentlichkeitsabend einen Einblick. „Dort wollen wir uns als Loge präsentieren“, erklärt Freimaurer-Mitglied Michael Kersten.
Der Name des Cafés ist nicht zufällig gewählt, denn an gleicher Stelle befand sich einst das Haus der Loge „Zur goldenen Waage“. Ab 19 Uhr wird dort Referent Hans-Hermann Höhmann aus Köln, Redner der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland, sprechen.
Er verrät unter anderem, dass der Freimaurerbund entgegen vieler Legenden ein Produkt der Moderne ist. Entsprechend lautet das Thema des Abends „300 Jahre Weltfreimaurerei und die heutige Bedeutung des Bundes“.
Denn tatsächlich sei der Freimaurerbund Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden, dabei seien Formen, Ideen und Symbole aus seiner Vorgeschichte aufgenommen worden.
Alles in den „Alten Pflichten“ festgehalten
Was sie ursprünglich wollten, ist in den „Alten Pflichten“ festgehalten, die auch heute noch Gültigkeit haben. Darin verpflichtet sich jeder Freimaurer unter anderem Habitus von Ehre und Anstand.
Mitglied zu werden ist jedoch nicht so einfach. Zwar kann sich grundsätzlich jeder „freie Mann von gutem Ruf“ einer Loge anschließen. Wer in die Bruderschaft aufgenommen werden will, hat heutzutage jedoch mit einer Empfehlung bessere Chancen. „Dann wird entschieden, ob man aufgenommen wird“, berichtet Michael Kersten.
Er selbst wurde bei einem Öffentlichkeitsabend neugierig und begann sich stärker mit den Freimaurern auseinanderzusetzen. Später wurde er zu einem der offeneren Rituale eingeladen. Diese finden im Hauptsitz der Quedlinburger Freimaurerloge - im Stieg 21 - statt.
„In dem Haus ist unser Tempel. Dort findet auch einmal im Monat die Tempelarbeit statt“, verrät Kersten. Diese umfasst rituelle Abläufe. Aber: „Was dort stattfindet, bleibt der Öffentlichkeit verborgen“, erklärt er. „Das heißt aber nicht, dass wir uns absolut verschließen“, betont Kersten.
Wie viel Einblick sie gewähren, darüber behalten die „Brüder“ jedoch gern die Kontrolle.
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Die Freimaurerloge in Quedlinburg trägt den Namen „Zur beständigen Freiheit“ und wurde am 14. April 1991 gegründet. Ihre Arbeit nahm sie am 3. Oktober des gleichen Jahres auf. Die Mitglieder der Loge bilden eine Bruderschaft. Ihr Vorsitzender - oder Meister vom Stuhl - ist derzeit Axel Klinke, der für zwei Jahre im Amt ist.
Die Bruderschaft zählt aktuell 29 Mitglieder. Sie versammeln sich regelmäßig im Logenhaus im Stieg 21 in Quedlinburg. Neben den drei bis vier Treffen findet auch einmal im Monat die Tempelarbeit statt, über deren Inhalt die Mitglieder nur wenig verraten. Auch Vorträge und Vereinsarbeit gehören zum Terminplan.
Die Tempelarbeit findet nach festen Ritualen statt, bleibt der Öffentlichkeit jedoch verschlossen. Ausnahmen sind Gäste- und Öffentlichkeitsabende sowie der Tag des offenen Denkmals.
Infos gibt es im Internet auf www.freimaurer-quedlinburg.de (mz)