Förderprogramm "Jobperspektive 58 plus" Förderprogramm "Jobperspektive 58 plus": Jobs für über 58-jährige Langzeitarbeitslose

Quedlinburg/Halberstadt - Gute Nachricht für über 58-jährige Langzeitarbeitslose: Im zweiten Quartal dieses Jahres könnte für mindestens 75 Männer und Frauen das Projekt „Gesellschaftliche Teilhabe – Jobperspektive 58+“ starten. „Ziel ist es, diese Menschen mit wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen“, sagte Jennifer Heinrich, Leiterin Fachdienst Standortförderung beim Landkreis Harz. Für das Programm „Jobperspektive 58+“ steht dem Landkreis Harz eine Fördersumme von knapp 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Fördermittel werden durch den Europäischen Sozialfonds bereitgestellt. Die Förderung erfolge für Beschäftigungsverhältnisse von mindestens 20 Arbeitsstunden je Woche und einem maximalen Zuschuss von monatlich 910 Euro. „Im Rahmen des Projektes ist eine individuelle Beschäftigungszeit von ein bis drei Jahren möglich“, betonte Nadine Albrecht, Mitarbeiterin für Arbeitsmarktpolitik der Kreisverwaltung. Ähnlich wie bei den einstigen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sollen den Betroffenen Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden, die also in längerfristige, zusätzliche und im öffentlichen Interesse liegende sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen münden sollen, sagte die Koordinatorin. Städte und Gemeinden, Vereine, Stiftungen sowie Bildungsträger sind deshalb aufgerufen, entsprechende Projektvorschläge einzureichen. Die Beschäftigungsbereiche liegen in der Vereinsarbeit, Betreuungsarbeit im Kinder- und Jugendbereich sowie beim Sport, im Naturschutz sowie Wege- und Landschaftspflege. Sachkosten und Umlagen müssten allerdings vom Projektträger aufgebracht werden.
„Aber auch interessierte Langzeitarbeitslose könnten sich für die Aufnahme in das Projekt melden“, betonte Nadine Albrecht. In ihren Händen laufen sozusagen die Fäden für das Projekt zusammen. Sie gibt den Trägern auch die notwendige Unterstützung bei der Erarbeitung eines Konzeptes. Die im Rahmen der Beschäftigung auszuführenden Arbeiten müssen zusätzlich, wettbewerbsneutral und im öffentlichen Interesse liegen, betonte sie. Das Programm richtet sich an langzeitarbeitslose Personen, die das 58. Lebensjahr vollendet und Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes - also Hartz IV - beziehen. Und das nicht ohne Grund: „Die Gruppe der über 58- Jährigen ist durch eine strukturelle Arbeitslosigkeit geprägt“, sagte Jennifer Heinrich.
Im Dezember 2015 gab es im Landkreis Harz 2.249 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die über 58 Jahre alt sind. Einige bekommen Arbeitslosengeld I, sind in andere Förderprojekte integriert oder erhalten gar keine Leistungen mehr. „Die Arbeitsmarktlage im Landkreis Harz hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt, jedoch können im allgemeinen die Langzeitarbeitslosen, und dies betrifft insbesondere auch ältere Personen, nur im geringen Umfang von der positiven Entwicklung profitieren“, sagte sie. Insbesondere die regionalen strukturellen Entwicklungen führten dazu, dass auf dem regulären Arbeitsmarkt entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten nicht mehr gegeben waren. Des Weiteren führten negative persönliche Lebensumstände, Umbrüche in der Erwerbsbiografie und soziale Problemlagen oftmals nicht zu einem beruflichen Anpassungsprozess. Insgesamt waren im Dezember 383 Personen langzeitarbeitslos gemeldet, die Hartz-IV-Leistungen erhalten.
„Diese Menschen benötigen, aufgrund ihrer persönlichen und sozialen Situation, einen erheblichen Unterstützungsbedarf, um wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden“, sagte Jennifer Heinrich. Mit dem zur Verfügung stehenden Budget können daher, bei einer Beschäftigungszeit von drei Jahren, 75 Arbeitsstellen gefördert werden. Rund 50 Interessenten für das Förderprojekt hätten schon ihr Interesse bekundet. Für Rückfragen und allgemeine Informationen steht Nadine Albrecht, Regionale Koordinatorin für Arbeitsmarktpolitik im Landkreis Harz (Tel.: 03941/ 5970 1505, E-Mail: [email protected]) zur Verfügung. (mz)