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Sturmschäden im Harz Feuerwehreinsätze im Landkreis Harz: Bäume stürzen um – Brücke im Ilsetal gesperrt

Umstürzende Bäume und herabfallende Äste haben am Samstag im Landkreis Harz für mehrere Feuerwehreinsätze gesorgt. Eine Brücke im Ilsetal am Ausgangspunkt vieler Wanderwege ist vorerst gesperrt.

Von Rita Kunze 04.10.2025, 16:00
Ein Transporter am Waldhotel am Ilsestein in Ilsenburg wurde von einem umfallenden Baum zerstört.
Ein Transporter am Waldhotel am Ilsestein in Ilsenburg wurde von einem umfallenden Baum zerstört. Foto: Muhammad Al-Rubayie

Landkreis Harz/MZ. - Die Feuerwehren im Landkreis Harz waren am Samstag seit den frühen Morgenstunden immer wieder im Einsatz: Vor allem im Bereich des Altkreises Wernigerode waren durch Sturm Bäume umgestürzt.

Der Deutsche Wetterdienst hat für den Oberharz eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben: Oberhalb von 1.000 Metern treten laut DWD orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 95 und 110 km/h auf, in exponierten Lagen müsse mit Orkanböen um 120 km/h gerechnet werden. In den übrigen Teilen des Landkreises warnt der DWD am Samstag vor Windböen, die Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h erreichen können, stellenweise müsse auch mit Sturmböen bis 70 km/h gerechnet werden.

Feuerwehrmänner zersägen einen Baum, der auf die Blochhauer-Brücke in Ilsenburg gefallen ist und einen Teil der Konstruktion zerstört hat. Die Brücke am Ausgangspunkt vieler Wanderwege ist vorerst gesperrt.
Feuerwehrmänner zersägen einen Baum, der auf die Blochhauer-Brücke in Ilsenburg gefallen ist und einen Teil der Konstruktion zerstört hat. Die Brücke am Ausgangspunkt vieler Wanderwege ist vorerst gesperrt.
Foto: Stadtverwaltung

Besonders schwer hat der Sturm in Ilsenburg gewütet. Dort ist ein Baum auf die Blochhauer-Brücke gefallen und hat einen Teil der Konstruktion zerstört. Die Brücke, die sich am Ausgangspunkt vieler Wanderwege befindet, ist jetzt gesperrt. Nach Angaben der Stadtverwaltung sollen die Schäden am Montag begutachtet werden.

Umstürzender Baum sorgt in Ilsenburg für Totalschaden an Transporter

Ein umstürzender Baum hat auch einen Transporter am Waldhotel „Am Ilsestein“ komplett zerstört. Verletzt wurde niemand. Hotelgäste hatten am Morgen ein lautes Geräusch gehört, sagt Geschäftsführer Muhammad Al-Rubayie, und ihn informiert. Für den Hotelier ist der Totalschaden „eine Katastrophe“ - er braucht das Fahrzeug, um damit die notwendigen Einkäufe für das Hotel zu erledigen.

Durch den Sturm seien auch andere Fahrzeuge auf dem Gelände durch herabfallende Äste beschädigt worden, aber bei weitem nicht so stark wie der Transporter.

Umgestürzter Baum auf Bundesstraße 244

Auch in der Gemeinde Nordharz gab es einige Einsätze der Feuerwehr, allerdings ging es dort glimpflich ab. Um 6.52 Uhr wurden die Brandschützer aus Langeln aus dem Schlag geholt, weil auf der durch den Ort führenden Bundesstraße 244 ein umgestürzter Baum lag. Dieser war nach Auskunft von Gemeindewehrleiter Enrico Mäntz schnell zersägt und die Straße wieder beräumt.

In den Mittagsstunden des Samstags musste dann auch noch die Ortswehr aus Abbenrode ausrücken. Auch sie mussten einen auf die Verbindungsstraße zwischen Abbenrode und Stapelburg gefallenen Baum entfernen.

Bis zum frühen Samstagnachmittag hat es nach Angaben der Rettungsleitstelle insgesamt zehn Feuerwehreinsätze gegeben, unter anderem in Wernigerode, Stapelburg, Abbenrode, Ermsleben, Heimburg, Blankenburg, Drei Annen Hohne und Langeln. Bei den meisten habe es sich um kleinere Vorfälle gehandelt.

Wegen sturm: Flugplatz Ballenstedt muss geplanten Überraschungsflug streichen

Darüber hinaus hat der Sturm auch eine Überasschung auf dem Flugplatz Ballenstedt platzen lassen. Der Flugkapitän Heinz-Dieter Kallbach, der am 4. Oktober für eine Lesung aus seinem Buch „Mayday über Saragossa“ nach Ballenstedt gekommen war, sollte an diesem Tag noch einmal im Cockpit der AN-2 in Ballenstedt Platz nehmen - eine jener Maschinen, mit der seine Fliegerlaufbahn begonnen hat. Doch aufgrund der Wetterbedingungen musste der Flug abgesagt werden, so Flugplatz-Geschäftsführer Uwe Gröschler.

Die AN-2 auf dem Flugplatz Ballenstedt. In einem solchen Flugzeug begann die Laufbahn von Flugkapitän Heinz-Dieter Kallbach.
Die AN-2 auf dem Flugplatz Ballenstedt. In einem solchen Flugzeug begann die Laufbahn von Flugkapitän Heinz-Dieter Kallbach.
Foto: Gröschler

Heinz-Dieter Kallbach hatte vor 25 Jahren den 148 Insassen des Fluges LT 1407 von Teneriffa nach Berlin das Leben gerettet. Ein Selbstmordattentäter war ins Cockpit der Boeing 737 eingedrungen und versuchte, den Piloten zu töten, um die Passagiermaschine zum Absturz bringen. Kallbach hat den Kampf gewonnen.