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Feuerwehreinsatz in Quedlinburg Feuerwehreinsatz in Quedlinburg: Falschparker stoppen Tanker

Von Detlef Anders 30.09.2014, 18:04
Wegen zwei falsch parkenden Autos (links ab Kopfsteinpflaster) und dem Parkverbotsschild auf dem Gehweg rechts kam der Tanker nicht in die Grabengasse. Ein Schlauch musste verlegt werden.
Wegen zwei falsch parkenden Autos (links ab Kopfsteinpflaster) und dem Parkverbotsschild auf dem Gehweg rechts kam der Tanker nicht in die Grabengasse. Ein Schlauch musste verlegt werden. Mücke, Anders Lizenz

Quedlinburg - Es brennt in Quedlinburg - und die Feuerwehr kommt nicht zum Einsatzort, weil Falschparker die Einfahrt blockieren. Dies ist am Montagnachmittag in der Grabengasse passiert, als die Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand alarmiert wurde. „Selbst das Entfernen von Verkehrszeichen half da nicht. Zum Glück befand sich der Wohnungsbrand im vorderen Bereich der Sackgasse, so dass auch so ein schnelles Eingreifen gewährleistet werden konnte“, schildert eine Anwohnerin, die namentlich nicht genannt werden möchte. „Wie viel Zerstörung und Leid hätte es geben können, nur weil manche Leute nicht mal ein paar Schritte laufen können und Rettungswege gnadenlos zugeparkt werden? Es ist auch seitens der Stadt zu überlegen, wie Parkverbote gerade in solchen engen Straßen besser durchgesetzt werden können“, so die Leserin, die besonders auf die Zeiten hinweist, in denen das Ordnungsamt nicht arbeitet.

Auch Holger Mücke, der Pressesprecher der Quedlinburger Feuerwehr, sieht das Falschparken in Quedlinburg mit Sorge. „Doch bisher hat es immer geklappt“, meinte Mücke auf die Frage, ob der Tanker bei einem Band zuvor schon mal nicht durchkam. Wenn aber in der Pölkenstraße abends beidseitig geparkt wird, obwohl dies nur auf der rechten Seite erlaubt ist, werde es für das Tanklöschfahrzeug eng. Auffällig sei auch das Falschparken im Neuen Weg zwischen Seilergasse und Steinbrücke an den Wochenenden, wo sich dann der Verkehr staut. In der Grabengasse sei der Löschangriff nach dem Verlegen von 40 Metern Schlauch erfolgt. „Es war Glück, dass es vorn war“, so Mücke.

Die Stadt hat kein neues Rezept gegen das Falschparken. „Wir können nur an die Vernunft appellieren, sich an die Schilder zu halten“, sagte Pressesprecherin Sabine Bahß. „Wir haben im Moment relativ viel Verkehr durch die vielen Touristen“, weiß sie. Das Ordnungsamt kontrolliere auch außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses. „Wir haben Schichtdienst und versetzten Dienst.“ Zudem würde auch die Polizei in den Abend- und Nachtstunden Kontrollen durchführen.

Doch wo können die Anwohner und Hotelgäste ihre Autos noch lassen? Die wenigen Brachflächen werden zunehmend mit weiteren Wohnhäusern bebaut, für die auch wieder Parkplätze nötig sind. Die wenigen kleinen Privatparkplätze im Zentrum haben bereits Wartelisten. Während der Bauarbeiten in der Stadt wurde eine Brachfläche in der Schmalen Straße Ecke Dovestraße zur Verfügung gestellt. Sie ist nun mit Felsen abgesperrt.

„Das war ein temporärer Parkplatz. Es gab eine Unterlassungserklärung des Landkreises, dass wir das nicht dürfen“, erklärt Sven Breuel, der Geschäftsführer der Wohnungswirtschaft Quedlinburg als Eigentümer. Doch er hofft, dass es bald Veränderungen gibt. Die Wowi beteilige sich mit dem Grundstück am Architekturwettbewerbs „Mut zur Lücke“, der von der Architektenkammer und dem Verkehrsministerium ausgelobt wurde, so Breuel. Wenn im Oktober ein positiver Bescheid kommen sollte, könnten Architekten Ideen für eine Wohnbebauung entwickeln. Neben Parkplätzen für die Bewohner wären zusätzliche Stellplätze für Anwohner im Umfeld denkbar. (mz)

Auf der Fläche in der Schmalen Straße könnte es Parkmöglichkeiten geben.
Auf der Fläche in der Schmalen Straße könnte es Parkmöglichkeiten geben.
Mücke, Anders Lizenz