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Kultur Feininger-Galerie Quedlinburg: Ein Erfolg und weitere Pläne

Wie viele Besucher es 2021 gegeben hat, wie die Aktion für Quedlinburger zum Jahresende angekommen und was für dieses Jahr geplant ist.

Von Petra Korn 19.01.2022, 13:15
Blick in einen der leeren Ausstellungsräume. Hier wird nun umgebaut; im April werden drei neue Ausstellungen eröffnet.
Blick in einen der leeren Ausstellungsräume. Hier wird nun umgebaut; im April werden drei neue Ausstellungen eröffnet. Foto: Jacqueline Koller

Quedlinburg/MZ - Rund 16.000. So viele Besucher sind in der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg im vergangenen Jahr gezählt worden. „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr“, sagt Gloria Köpnick, Direktorin des Museums. Denn 16.000 Besucher - das seien viel mehr als 2020 - ebenfalls ein Pandemie-Jahr -, aber auch deutlich mehr als im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019, wo rund 13.500 Besucher gezählt worden seien. Und das, obwohl auch 2021 „kein einfaches Jahr war, für alle Museen“. Auch die Feininger-Galerie sei von Januar bis März geschlossen gewesen, habe dann die Ausstellung zum 150. Geburtstag ihres Namenspatrons eröffnen können und nach sechs Wochen wegen der sogenannten Bundesnotbremse wieder schließen müssen. Und dann habe es ja auch noch die Einschränkungen gegeben, wo nur 35 Personen pro Zeitfenster das Museum durften, erinnert sich Gloria Köpnick, die sich mit Blick auf die dennoch erreichte Gesamtbesucherzahl fragt: „Was wäre möglich gewesen, wenn die Pandemie nicht gewesen wäre?“

Aktion in letzter Ausstellungswoche ist angekommen

Zu den Besucherzahlen - immerhin eine Steigerung um mehr als 18 Prozent gegenüber 2019 - beigetragen hat auch die Sonderaktion zum Ende der Jubiläumsschau mit Rabatten für die Quedlinburger. „Gerade in der letzten Ausstellungswoche haben noch einmal ganz viele Quedlinburger Bürger das Museum besucht“, sagt Gloria Köpnick und berichtet sogar von „kleinen Schlangen“ auf dem Hof. Auch seitens der Quedlinburger habe es viele positive Rückmeldungen über eine Neuentdeckung des Museums in ihrer Stadt gegeben durch die Werke, die sie noch nicht gekannt hätten. „Wir hatten ja auch tolle Leihgaben und Werke, die das erste Mal hier ausgestellt wurden.“

Inzwischen hängt kein Bild mehr, sind alle Leihgaben, die zurückgehen, in Kisten verpackt. „In dieser Woche finden noch Farbabstimmungen statt, und dann beginnen die Malerarbeiten“, sagt die Museumsdirektorin. Im Februar und März soll dann aufgebaut werden, und Anfang April sollen gleich drei neue Ausstellungen in der Galerie eröffnet werden. Dazu gehört die neue Dauerausstellung „Lyonel Feininger - Meister der Moderne“. Diese in Deutsch und Englisch gestaltete Schau zeige einen Querschnitt durch das Werk des Künstlers. Dank der großzügigen Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung könnten in der Ausstellung auch viele neue Dinge umgesetzt werden wie etwa ein Film oder interaktive Elemente, was Informationswert und Aufenthaltsdauer wesentlich steigere, so Gloria Köpnick weiter. Die Sammlung Klumpp bleibe die Basis für die Schau. „Es ist uns aber auch gelungen, neue Dauerleihgaben anzufragen und zu bekommen.“ So etwa ein Stillleben, das einst zur Sammlung Klumpp gehörte, jetzt in der Neuen Nationalgalerie Berlin sei und nun nach 50 Jahren erstmals wieder nach Quedlinburg zurückkehre.

Spielen mit Elementen in Mitmachausstellung

Hinzu kommt eine neue Sonderausstellung „Von Rembrandt bis Richter“ mit Werken aus dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, in dem Gloria Köpnick sechs Jahre lang gearbeitet hat. „Ich freue mich sehr, dass das Museum uns unterstützt.“ Nach Quedlinburg kommen werden Meisterwerke aus der Grafischen Sammlung aus 300 Jahren Kunstgeschichte - Arbeiten von Rembrandt über Munch und Feininger bis Otto Dix und Baselitz oder Richter, die auch in unterschiedlichen Techniken entstanden sind. „Es wird ein tolles buntes Programm“, sagt die Museumsdirektorin.

Und schließlich wird es auch wieder eine Mitmachausstellung geben. „Das hat eine lange Tradition hier im Haus“, sagt Gloria Köpnick. Die neue Schau werde gemeinsam mit einem Absolventen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein gestaltet und sich um Formen, Farben, Feininger, um das Spielen mit Elementen frei im Raum drehen. Für diese Mitmachausstellung, die sich vor allem an Kinder im Kindergartenalter richte, werde der Ausstellungsraum ganz anders gestaltet, so werde es etwa einen Spielteppich geben, verrät die Direktorin.

Zweite Sonderausstellung wird vorbereitet

Im Hintergrund laufe auch bereits die Vorbereitung für die zweite Sonderausstellung in diesem Jahr, die im August eröffnet werde und mit der zum ersten Mal die Künstlerin Sabine Moritz in ihrer Geburtsstadt Quedlinburg präsentiert werde, sagt Gloria Köpnick. Die neuen Ausstellungen vorzubereiten, „macht auch Spaß, und das Team ist hochmotiviert. Aber es ist schön, wenn wir dann wieder Besucher empfangen können“, freut sich die Direktorin auf die Wiedereröffnung. Wobei auch im neuen Ausstellungsjahr - wie im schon vergangenen - mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden und so auch Quedlinburg als kulturtouristischer Standort weiter gestärkt werden soll.