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Faustszenen im Schuhkarton

Von SIGRID DILLGE 12.12.2008, 17:02

HARZGERODE/MZ. - Wie zum Beispiel die über 20 Köpfe aus Pappmaché, die von den jungen Leuten aus den zehnten Klassen des Schuljahres 2007 / 2008 im Kunsterziehungsunterricht gestaltet wurden. "Aufgabe war es, einen kreativen Kopf möglichst in Partnerarbeit zu entwerfen", erklärt Lehrerin Iris-Grit Hahn den Hintergrund. So findet man ein "perfektes Paar", das erst im Arbeitsprozess zusammen gekommen ist. Robert Zehnpfund wollte einen besonders schönen Mann gestalten, Linda Knothe und Jesse Zeuner eine besonders schöne Frau, wie sich Frau Hahn erinnert. Schließlich waren sich alle einig: Diese beiden gehören irgendwie zusammen, der "Gigolo" und "Natascha Polisch". Andere Kopfbeispiele sind der "Überflieger" von Anja Schober und Victoria Reim, die zeigen, dass man zum Esel mutieren kann, wenn man zu viel weiß. Nadine Günthers und Jessica Jaguschs "Techno-Kopf" soll zeigen, wie die Medienwelt das Leben beeinflusst. "Die Köpfe strahlen Heiterkeit aus", meint Frau Hahn.

Zur bunten Vielfalt der Schülerdokumenta gehören auch besonders gestaltete Bilder, bei denen Postkarten mit der Umgebung verschmelzen, zählen Porträtzeichnungen ebenso wie Aquarelle oder Papierreliefs, gestaltet von den Sechstklässern. Selbst aus dem Mathematikunterricht kommen Ausstellungsstücke. Gezeichnete Dreiecke und Vierecke bilden einen Stamm, Äste und Blätter. Die Schüler aus Klassenstufe acht haben so mit viel Akribie den "Baum des Pythagoras" auf das Papier gebracht.

Im Geschichts-, Deutsch- und Ethikunterricht entstanden zahlreiche Modelle. Da gibt es die Steinzeithöhle genauso wie die bereits erwähnten Bühnenbilder zu "Faust" oder Hütten von Robinson Crusoe. Eine von ihnen hat sogar eine echte Kokosnussschale als Dach. Beeindruckend auch das Modell der Wartburg bei Eisenach.

Die besten Arbeiten werden am Mittwoch, 17. Dezember, im Harzgeröder Schloss mit Preisen ausgezeichnet. Die Jury, zu der die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Edeltraud Thieß, Monika Hofmann, Harald Koch und Karl-Heinz Barth sowie die Schulsprecher Patrick Heinrich und Markus Bremmel gehörten, hatte es schwer, die auszeichnungswürdigen Arbeiten zu benennen. Insgesamt werden drei Kunstpreise der Stadt und zahlreiche Anerkennungen von der Schule vergeben.

Die Schülerdokumenta kann noch bis zum 5. Januar 2009 im Kaminzimmer des Schlosses Harzgerode dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr sowie an den Wochenenden von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden.