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Fahrradfreundliche Stadt Quedlinburg Fahrradfreundliche Stadt Quedlinburg: Gute Aussichten für Radler

Von Rita Kunze 20.09.2016, 07:19
Der Neinstedter Feldweg soll    künftig Radfahrer auf dem Europaradweg R 1 von Quedlinburg nach Thale führen.
Der Neinstedter Feldweg soll    künftig Radfahrer auf dem Europaradweg R 1 von Quedlinburg nach Thale führen. Chris Wohlfeld

Quedlinburg - Die Stadt Quedlinburg arbeitet weiter daran, eine fahrradfreundliche Stadt zu werden. Nachdem sich der Stadtrat im vergangenen Jahr einhellig dazu bekannt hat, will man nun gleich zwei prestigeträchtige Strecken durch Quedlinburg leiten: den Europaradweg R 1 und den Radweg „Deutsche Einheit“. Der Bauausschuss hat die Pläne in seiner jüngsten Sitzung einstimmig befürwortet.

Als erste wichtige Weichenstellung wird dabei die Schaffung eines Radweges zwischen Quedlinburg und Thale angesehen, der Radfahrer auf den R 1 führen soll. Erste Gespräche hätten stattgefunden, eine Willensbekundung der Stadt Thale liege vor, sagte Wirtschaftsförderer Henning Rohde.

Als Verbindung soll der Neinstedter Feldweg dienen, der im Moment freilich kaum mehr ist als das, was sein Name verspricht. Deswegen soll er baulich so gestaltet werden, dass er dem Alltagsverkehr standhalten kann.

Entscheidender Vorteil

Alternativ war während der Sitzung der Bodeweg im Gespräch; Peter Deutschbein (QfW) wollte wissen, wie kompliziert es ist, die Strecke über diesen romantischeren Weg zu führen.

Der Neinstedter Feldweg hat nach Ansicht der Experten einen entscheidenden Vorteil: Der Pflegeaufwand bei dieser Direktverbindung ist deutlich geringer als bei anderen Varianten. Außerdem sei er „für den Alltagsverkehr deutlich interessanter“, sagte Rohde.

Christian Wendler (Bürgerforum) pflichtete ihm bei: Schon jetzt werde die Strecke von Schülern genutzt, die die Freie Ganztagsschule Neinstedt besuchen, ebenso von Mitarbeitern der Evangelischen Stiftung Neinstedt. „Es ist sinnvoller, diesen Weg auszubauen.“

Schleife über die Kernstadt

Wie es im Ausschuss weiter hieß, werde damit die Grundvoraussetzung geschaffen, den R 1 als Schleife über die Kernstadt verlaufen zu lassen, ohne dass jetzt schon genaue Festlegungen der Streckenführung getroffen sind.

Zweites großes Projekt ist der Radweg „Deutsche Einheit“, der von West nach Ost sieben Bundesländer durchquert und an dem in bestimmten Abständen so genannte Radstationen errichtet werden: Die Stadt Quedlinburg sei von Anfang an angesprochen worden, ob sie sich an dem Projekt beteilige, sagte Rohde.

Aufnahme in Werbebroschüre

„Das ist nicht ohne eigene Anstrengungen zu realisieren, aber es wäre eine starke Aufwertung“, meint der Wirtschaftsförderer. So würde die Stadt beispielsweise in Werbebroschüren des Bundes aufgenommen werden. Die Station umfasst nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums eine Fläche von 26 Quadratmetern und biete an einem Ort, der zu einer Pause einlade, eine „sichere Fahrradabstellanlage mit fußläufig entfernten Ausflugs- oder Einkehr-Möglichkeiten“.

Standort der Radstation soll ein Platz am Stadtmauerfragment am Carl-Ritter-Platz sein. Dort wäre nach Ansicht der Verwaltung eine gute Anbindung an die Altstadt und den Schlossberg zu haben. Von Vorteil seien auch kurze Leitungswege für die Ladestation für Elektro-Fahrräder. Die Station liege außerdem „komplett im Sichtbereich“, dies sei ein weiterer Vorteil.

Viele Alternativen gab es offenbar nicht: Man könne die Radstation nicht vor die denkmalgeschützte Word stellen, so die Begründung der Verwaltung. (mz)

In der Diskussion ist  ein Standort am Stadtmauerfragment am Carl-Ritter-Platz.
In der Diskussion ist  ein Standort am Stadtmauerfragment am Carl-Ritter-Platz.
Chris Wohlfeld
Der Radweg  „Deutsche Einheit“ verläuft durch Quedlinburg;  entlang der Strecke soll eine Radstation entstehen, an der Fahrraddienstleistungen genutzt werden können.
Der Radweg  „Deutsche Einheit“ verläuft durch Quedlinburg;  entlang der Strecke soll eine Radstation entstehen, an der Fahrraddienstleistungen genutzt werden können.
Bundesverkehrsministerium