Einschulung: Einschulung: Sekundarschule Harzgerode wird zur Gemeinschaftsschule

harzgerode - Die Sekundarschule Harzgerode ist etwas Besonderes. Und das ist sie nicht nur deswegen, weil sie vermutlich als einzige der 900 Schulen im Land ihre neuen Fünftklässler am Donnerstag erst um 17 Uhr begrüßte. Sie ist vor allem etwas Besonderes, weil sie eine von nur neun Schulen in Sachsen-Anhalt ist, die in diesem Jahr zu einer Gemeinschaftsschule geworden sind - und die einzige im Landkreis Harz. Im vergangenen Jahr haben sich bereits 13 umgewandelt, unter ihnen die Schule in Gernrode.

„Wir waren ein bisschen zurückhaltender als Gernrode“, sagt Schulleiter Detlef Reimann im Gespräch mit der MZ. In Harzgerode sei zunächst von einer Steuerungsgruppe aus Reimann, den Lehrerinnen Heike Böttcher, Iris-Grit Hahn und Dagmar Rüdiger sowie der Schulsozialarbeiterin Jana Kießling ein Konzept erarbeitet worden. „Es waren auch viele Weiterbildungen der Kollegen nötig“, sagt Reimann. „Durch die Gemeinschaftsschule gibt es neue Anforderungen und neue Unterrichtsmethoden.“ Außerdem musste die für eine Gemeinschaftsschule unbedingt notwendige Zusammenarbeit mit einem Gymnasium - in diesem Fall mit dem Wolterstorff-Gymnasium in Ballenstedt - vereinbart werden.

Auch der Landkreis als Schulträger hat seine Hausaufgaben erledigt, damit ab sofort 29 Mädchen und Jungen in den neuen fünften Klassen die Gemeinschaftsschule in Harzgerode besuchen können. „Wir haben keine räumlichen Probleme, die Schule wird seit dem 12. Mai saniert“, berichtet Reimann. Und Michael Leja von der Kreisverwaltung ergänzt: „Wir geben in diesem und im nächsten Jahr eine halbe Million Euro dafür aus.“ Er sei stolz, „dass wir in den vergangenen Jahren ziemlich gut vorangekommen“ seien, sagt er. So sei die Aula komplett saniert worden, hinzu kämen Fußböden, Decken, Wände, die Elektrik. „Wir als Landesschulamt sind auch sehr froh darüber, wie das mit den Investitionen und der pädagogischen Umwandlung der Schule gelaufen ist“, sagt Jürgen Krampe, der stellvertretende Direktor des Landesschulamtes Sachsen-Anhalt.

Aus Sicht der Beteiligten liegt die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule, die die Schüler über die vierte Klasse hinaus besuchen und dennoch ihr Abitur ablegen können, klar auf der Hand: „Die Schule wird zum Bildungsmittelpunkt im Unterharz werden“, sagt Harzgerodes Bürgermeister Jürgen Bentzius (SPD). Leja sieht durch die Gemeinschaftsschule eine „Standortstärkung in dieser östlichen Region des Landkreises“. Ohne die Umwandlung würde die Bildungseinrichtung neben der Albertine wohl nicht mehr lange bestehen können.

Die Sekundar- (ab der sechsten Klasse) und Gemeinschaftsschule (fünfte Klasse) Harzgerode wird derzeit von 176 Mädchen und Jungen besucht. Sie kommen aus der gesamten Stadt Harzgerode mit all ihren Ortsteilen und aus Breitenstein und Stolberg im Landkreis Mansfeld-Südharz, mit denen es darüber eigens eine Kooperationsvereinbarung gibt.

Mit einem bunten Programm der größeren Schüler, mit Gedichten, Liedern und Tanz, wurden die neuen Fünftklässler und ihre Eltern am Donnerstagnachmittag begrüßt. Dass von ihnen niemand Angst vor den neuen Mitschülern oder Lehrern haben muss, machten vier Schüler klar, die die Geschichte ihres ersten Schultages in Harzgerode erzählten. Und die Schulsprecherin Sabrina Krug brachte es so auf den Punkt: „Die Lehrer haben immer ein offenes Ohr für uns Schüler.“ (mz)