Falterjagd im Ökogarten Der Braune Bär war der eigentliche Star des Tages
Beim Aktionstag lernen Jungen und Mädchen, welche Schmetterlinge es gibt und wie man ihre Vielfalt auch im eigenen Garten bewahren kann.

Quedlinburg/MZ - Flink flattern die Falter im Ökogarten in Quedlinburg von Blüte zu Blüte, dicht gefolgt von Schmetterlingsnetzen schwingenden Mädchen und Jungen - eine Falterjagd ist im vollen Gang. Die Aktion ist Teil des Falteraktionstages, den Britta Appelt vom Ökogarten Quedlinburg organisiert. „Jedes Jahr steht ein anderer Falter im Mittelpunkt“, erzählt sie. In diesem Jahr sei es der Braune Bär, der größte der Nachtfalter und Falter des Jahres 2021. Welche Falterarten es noch gibt, wie man sie erkennt und vor allem, wie man sie sicher in den Schmetterlingsnetzen fängt, erklärt Britta Appelt den Ferienkindern, die sich in kleinen Gruppen zu viert oder zu fünft aufmachen, den seltensten, größten oder schönsten Falter zu fangen. Nicht selten entwischen die Insekten im letzten Moment - Falterfangen ist schwieriger als man denken möchte.
Vielfalt statt Masse
Wiesenvögelchen, Bläuling, Kleiner Fuchs und Admiral - diese und zahlreiche weitere Arten landen in den Beobachtungsbehältern, werden aufmerksam betrachtet und mit Hilfe von Britta Appelt bestimmt. Nicht auf Masse, sondern auf die Vielfalt kommt es an diesem Tag an: Die Mädchen und Jungen zwischen sechs und zwölf Jahren haben die Aufgabe, möglichst viele verschiedene Insekten einzufangen.

Dazu gehört auch das aufmerksame Beobachten und Finden von Sammelplätzen. Denn nicht alle Blüten kommen gleich gut bei den Insekten an, erklärt Britta Appelt. „Schmetterlinge lieben rosa- und lilafarbene Pflanzen wie Lavendel, Thymian oder Disteln. Geranien oder Hortensien hingegen bieten den Schmetterlingen nichts und werden nicht besucht.“ So brauche das Tagpfauenauge unbedingt die Brennnessel, der Schwalbenschwanz die Wilde Möhre und der Kohlweißling die Distel, erklärt Britta Appelt.
Nicht nur Schmetterlinge gehen ins Netz
Eine halbe Stunde dauert die Jagd durch die Gartenbeete, bei der auch die eine oder andere Wespe und Hornisse mit ins Netz gerät und unter großer Aufregung freigelassen wird - schließlich darf der begehrte Schmetterling nicht entwischen. Am Ende der Jagd lassen die Kinder die Falter wieder fliegen - ihr Forschungsauftrag ist erfüllt. Die Schmetterlinge steigen in die Luft und die Kinder wenden sich dem nächsten Programmpunkt zu: dem Basteln eines Leuchters aus Holz, Sand und Toilettenpapierrollen. Ein weiteres Andenken haben sie bereits in der Tasche: ein Falterdiplom, das sie durch das Lösen von Rätselfragen erworben haben, und das sie jetzt als echte Falterexperten ausweist.

Falter im eigenen Garten
Wie kann man die Vielfalt der Schmetterlinge bewahren und die zierlichen Insekten in den eigenen Garten locken? Auch darauf weiß Britta Appelt eine Antwort. „Gut ist es, wenn man so eine kleine wilde Ecke im Garten hat, oder ein Stückchen Wildblumenwiese, die man nicht zu regelmäßig mäht“, sagt sie. Auch ein paar Brennnesselpflanzen, Klee und Löwenzahn seien gut, da diese zum Beispiel vom Admiral und dem Schwalbenschwanz als Futterpflanzen genutzt würden.