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Klasse 8a David-Sachs-Schule in Quedlinburg: Erste Klasse im Landkreis Harz wird mit Tablet-PC ausgestattet

Von Petra Korn 07.02.2019, 09:57
Interaktive Tafel und iPads: Mathe-Unterricht in der 8a der David-Sachs-Schule mit moderner Technik.
Interaktive Tafel und iPads: Mathe-Unterricht in der 8a der David-Sachs-Schule mit moderner Technik. Korn

Quedlinburg - „Wir wollen heute noch einmal das Rechnen mit Brüchen üben“, sagt Mathematiklehrer Ingo Kecke. Die Schüler der 8a der David-Sachs-Schule in Quedlinburg öffnen dafür am Mittwochvormittag aber nicht Bücher und Hefter. Sie öffnen „Anton“, ein Programm auf den nagelneuen iPads, in den Schritten, die auf der interaktiven Tafel zu sehen sind.

Während sich die Schüler in ihrem eigenen Tempo durch das Programm arbeiten, kleinste gemeinsame Vielfache bestimmen oder Additions- und Subtraktionsaufgaben lösen und Lehrer Ingo Kecke ganz gezielt und individuell hilft, sehen den Achtklässlern auch Gäste über die Schulter.

Offizielle Übergabe des Klassensatzes von zehn iPads

Denn die Mathestunde am Mittwoch ist eine besondere: Sie ist zugleich eine offizielle Übergabe des Klassensatzes von zehn iPads, mit dem der Landkreis Harz als Schulträger die Förderschule in Quedlinburg ausgestattet hat.

Sie ist damit die erste Schule in Trägerschaft des Landkreises, die einen solchen Klassensatz erhalten hat. Einerseits sei es schön, eine solche Besonderheit zu haben, eine Schule so ausstatten zu können, sagt Immo Kramer, Leiter des Amtes für Gebäude- und Schulverwaltung beim Landkreis Harz.

„Andererseits finde ich es traurig, dass es eine Besonderheit ist. Es sollte normal sein.“ Wie Kramer weiter sagt, werde er oft angesprochen wegen des vielen Geldes für die Digitalisierung, das es doch aus Förderprogrammen geben solle.

„Wir machen das mit Eigenkapital, wir können da nicht warten“

„Aber im Digitalpakt ist noch keine Einigung gefunden, und das Landesprogramm ist leer.“ Der Landkreis sehe aber in der Schaffung der Infrastruktur und einer Grundausstattung für die Schulen eine Priorität: „Wir machen das mit Eigenkapital, wir können da nicht warten“, so der Amtsleiter.

Alles in allem hat der Landkreis so in der David-Sachs-Schule rund 30.000 Euro investiert: für die Infrastruktur für ein flächendeckendes Wlan in der Schule, für die technische Ausrüstung zweiter Unterrichtsräume, um hier interaktive Tafeln aufstellen zu können, für den Erwerb einer ersten solchen Tafel, für iPads und Ladekoffer.

Damit sei an der Schule für die Digitalisierung „ein guter Anfang hinbekommen“, sagt Schulleiterin Simone Ernst. Die Schule freue sich über dieses „große Glück“, das „nicht selbstverständlich“ sei, betont sie die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis und die große Unterstützung durch Martina Müller, Teamleiterin Schul-IT beim Landkreis, bei der Umsetzung.

Schüler lernen nach dem „Eva“-Prinzip

„Die Schüler sind sprichwörtlich verrückt, in dem Raum Unterricht genießen zu dürfen.“ Gearbeitet werde mit den neuen Materialien nach dem „Eva“-Prinzip, dem eigenverantwortlichen Lernen - bei Schülern wie Lehrern. „Wir lernen von- und miteinander“, sagt Simone Ernst.

Dass Schüler mit solcher Technik arbeiten können, ermögliche, sie auf das Leben vorzubereiten, ergänzt Sabine Kraus, Referentin Grund- und Förderschulen beim Landesschulamt und fügt hinzu: „Wir bereiten sie auf den Schulabschluss vor, darauf, sich später auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bewähren.“

Wie Simone Ernst berichtet, hat der Förderverein der Schule vor, weitere iPads zu kaufen und so den Klassensatz aufzustocken.

Mit der neuen Technik in Deutsch und Mathe zu lernen, „macht Spaß“, sagt Lukas aus der 8a. Dass es beispielsweise in dem Mathe-Programm gleich eine Kontrolle der gelösten Aufgaben gebe, er „im Kopf rechnen“ könne - „das gefällt mir alles“. (mz)