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Das schreckliche Gesicht des Krieges

19.11.2007, 17:09

Quedlinburg/MZ/ku. - Der Schrecken des Ersten Weltkrieges hat ein Gesicht: Verdun. In zehn Monaten, vom 21. Februar bis zum 20. Dezember 1916, fallen etwa 200 000 deutsche und französische Soldaten auf dem Schlachtfeld, das für sie der Inbegriff der Hölle ist: In jeder Stunde hageln in der "Blutpumpe", wie sie Verdun nun nennen, rund 10 000 Granaten und Minen nieder. Aus den umliegenden Wäldern wird binnen weniger Wochen eine Kraterlandschaft.

Noch immer sichtbar sind die Narben, die der Krieg bei Verdun hinterlassen hat. Nahe der Stadt im Nordosten Frankreichs bleiben die Schlachtfelder ein Mahnmal gegen den Krieg. Der MZ-Fotograf Chris Wohlfeld zeigt dies in stillen, eindringlichen Bildern. "La Grande Guerre", der große Krieg, heißt seine Ausstellung mit Schwarz-Weiß-Fotografien, die am Freitag um 19 Uhr im Schlossmuseum Quedlinburg eröffnet wird. 50 Bilder erinnern dort an die Gräuel, die in Verdun über die Menschheit kamen. Seit 1993 fährt Chris Wohlfeld jedes Jahr nach Frankreich. Er spürte dort einem Teil seiner eigenen Familiengeschichte nach und entdeckte das Thema für sich.

Nun, sagt er, will er das, was vor 91 Jahren in Verdun geschah, mit seinen Bildern einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Schulklassen seien eingeladen, sich die Ausstellung anzusehen und sich mit der entsetzlichen Brutalität des Ersten Weltkriegs auseinanderzusetzen, die sich vor allem in der Schlacht bei Verdun widerspiegelt. Mit einem Schlachtfeld, das etwa so groß ist wie das Kyffhäusergebirge.

Die Ausstellung im Schlossmuseum wird von Bürgermeister Eberhard Brecht eröffnet. Die Laudatio hält der Kreisarchäologe Dr. Oliver Schlegel. Wer nach dem Ausstellungsrundgang mehr über den Ersten Weltkrieg erfahren will, kann an einem Stand der Buchhandlung Gebecke Bücher zum Thema erwerben.