Büttner Schmuck Büttner Schmuck: Eine Kette für die Kanzlerin

Bad Suderode - Pia Schmandt taucht das an einen Filzstift erinnernde Gerät in die goldhaltige Flüssigkeit. Präzise setzt die Mitarbeiterin der Firma Büttner Schmuck dann die Spitze des Stiftes auf die aus Silber bestehende, geschwärzte Scheibe, auf der schon Konturen erkennbar sind: Vollmond, Mondsichel, der Horizontbogen, Sterne.
Nach und nach werden sie vergoldet, und schließlich leuchtet die Nachbildung der Himmelsscheibe von Nebra. Hier als Kettenanhänger.
Büttner Schmuck: Gastgeschenk bei Quedlinburg-Besuch
Eine solche Kette - gefertigt in der Firma Büttner Schmuck in Bad Suderode - hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im August vergangenen Jahres bei ihrem Besuch in Quedlinburg als Gastgeschenk der Stadt erhalten.
Hergestellt werden in Bad Suderode aber auch Ringe, Ohrringe, Armschmuck oder Broschen mit dem berühmten Motiv.
Dieser Schmuck, sagt Katharina Büttner, „ist ein Dauerbrenner“. Die Nachfrage sei nach wie vor groß.
Ihre Firma ist der einzige Schmuck-Hersteller in Mitteldeutschland, der lizenziert ist, Schmuck nach der Himmelscheibe fertigen zu können.
Büttner Schmuck: Schon zu DDR-Zeiten gegründet
Es sind aber nicht die einzigen Produkte, die in dem Unternehmen mit insgesamt 14 Mitarbeitern entstehen und mit denen Einzelhändler deutschlandweit, aber auch in Österreich beliefert werden.
Gegründet hat Katharina Büttner ihre Firma schon zu DDR-Zeiten.
Die Goldschmiedin und Schmuckgürtlermeisterin, die als Ausbilderin in der Lehrwerkstatt beim „Harzer Schmuck“ gearbeitet hatte, startete 1980 in die Selbstständigkeit.
„Ich wollte einfach selbstständig arbeiten“, sagt sie.
Büttner Schmuck. Dann kam die Idee mit dem Korkschmuck
Zunächst stellte sie Hausnummern und Türschilder her und begann schließlich, Schmuck-Anhänger zu gestalten. Anfang der 1990er Jahre entwickelte sie die Idee, Korkschmuck zu fertigen.
Die Technik, Kork in einen Metallrahmen einzulegen, „ist eine uralte Sache, die Sudetendeutsche mitgebracht haben“, sagt die Firmeninhaberin.
Ihr Mann Gerhard kam zum Unternehmen hinzu, übernahm den Vertrieb, fuhr landauf, landab. „Dadurch kam die Produktion eigentlich ins Laufen.“
Büttner Schmuck: 1.250 Modelle gibt es
So gibt es heute allein beim Korkschmuck rund 1.250 Modelle. Katharina Büttner stellte Mitarbeiter ein, bildete aus, erweiterte ihr Sortiment mit Silberschmuck, bei dem inzwischen um die 100 verschiedene Steine von Korallen bis zu Bernstein, aber beispielsweise auch fossiles Holz aus Arizona verarbeitet werden.
Und nach und nach wurde auch der Produktionsstandort ausgebaut.
Büttner Schmuck: Himmelscheibe als Motiv interessant
Als die ersten Berichte über den Fund der Himmelsscheibe erschienen, war Katharina Büttner gleich interessiert.
„Das erschien uns als Motiv sehr interessant.“
Zunächst wurde „Sternenschmuck“ gefertigt; die Bad Suderöderin bewarb sich dann um eine Lizenz und erhielt diese auch.
Inzwischen gibt es mehr als 50 „klassische“ Modelle mit der Himmelsscheibe und weitere Sondermodelle wie die Himmelsscheibe im Saturn. Himmelsscheiben-Schmuck sei übrigens auch in der „Arche Nebra“, im Landesmuseum in Halle und im Planetarium Bochum erhältlich, so die Firmeninhaberin, die seit einigen Jahren durch Sohn Kai unterstützt wird.
Ob die Bundeskanzlerin die Kette aus Bad Suderode schon einmal getragen hat? Katharina Büttner hat es noch nicht gesehen. „Da guckt man ja hin.“ (mz)