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Bürgermeister gegen Einheitsgemeinden

10.11.2006, 14:49

Gernrode/MZ/gal. - Die fünf Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft Gernrode / Harz fordern in einem gemeinsamen Aufruf den Stopp der zwangsweisen Bildung von Einheitsgemeinden. Sie wenden sich an die Bürger ihrer Orte Bad Suderode, Friedrichsbrunn, Gernrode, Rieder und Stecklenberg, dieses Anliegen mit Unterschriften zu unterstützen. Gert Sauer, Albrecht Loeffler, Werner Grundmann, Jürgen Rössling und Rainer Krause bezeichnen den Koalitionsvertrag von Landes-CDU und -SPD in Magdeburg mit dem Titel "Sachsen-Anhalt - Land der Zukunft" für die kommunale Ebene als Farce. Die Landesregierung sei nämlich gerade dabei, den ländlich geprägten Raum platt zu machen. Mit der geplanten Bildung von Einheitsgemeinden werde der Bevölkerung in einem dünn besiedelten ländlichen Raum jegliches Identitätsgefühl genommen.

"Die erfolgreiche Arbeit der kommunalen Mandatsträger der letzten eineinhalb Jahrzehnte vor Ort soll nach dem Willen der Magdeburger Koalitionäre spätestens 2011 seine Beendigung finden", stellen die fünf Bürgermeister fest. Die gerade erst mit erheblichen Aufwand umgebildeten Verwaltungsgemeinschaften werde es dann nicht mehr geben. Die Bürgermeister schlagen statt der Magdeburger Pläne vor, innerhalb der jetzigen Verwaltungsgemeinschaften benachbarte Gemeinden freiwillig zu größeren Einheiten zusammenzuschließen.

"Bisher ist nicht bewiesen, dass Einheitsgemeinden kostengünstiger arbeiten als Verwaltungsgemeinschaften. Es wird immer nur behauptet", wird in einer Erklärung zum Aufruf betont. "Unserer Überzeugung nach sollte das Sparen von oben nach unten beginnen", erklären die Bürgermeister. Zuerst müsste also die Zahl der Länder und damit auch der Landtage reduziert werden. Das Landesverwaltungsamt sollte abgeschafft und fünf Großkreise gebildet werden.