Beschluss im Kreistag Beschluss im Kreistag: Landkreis Harz trennt sich von Immobilien

Quedlinburg/Halberstadt - Der Landkreis Harz hält an der Zentralisierung seiner Verwaltung am Standort Halberstadt fest. „Für die Erfüllung der Aufgaben nicht mehr benötigte Immobilien werden so schrittweise zum Verkauf angeboten“, teilte Michael Leja, Leiter des Amtes für Gebäude- und Schulverwaltung des Landkreises Harz, auf Anfrage der MZ mit. Im Altkreis Quedlinburg betraf dies beispielsweise in der Vergangenheit die Schmale Straße 13 (Gesundheitsamt), den Kleiweg 2a (Bauordnungsamt), die Adelheidstraße 30 (Jugendamt) und die Heiligegeiststraße 6 (Umweltamt). Auch das Gebäude der alten Poliklinik am Schiffbleek soll veräußert werden, wenn das Haus leergezogen ist.
Grünes Licht gab es jetzt vom Kreistag für weitere Haus- und Grundstücksverkäufe, wie Landrat Martin Skiebe (CDU) vor dem Gremium informierte:
Ex-Internat der Berufsschulen in der Lindenstraße 60 in Quedlinburg: Die drei Schulstandorte der Berufsbildenden Schulen „J.P.C. Heinrich Mette“ in der Bosse-, Weyhe- und Lindenstraße in Quedlinburg bleiben erhalten. Verkauft werden soll dagegen ein 5 300 Quadratmeter großes Teilgrundstück zwischen Lindenstraße und Lindengarten, gleich gegenüber dem Sportplatz. Auf dem Areal befindet sich das seit Jahren leerstehende Gebäude des einstigen Internates. „Das Grundstück kann nun vermessen, ein Wertgutachten erstellt und die Versorgungsleitungen vom restlichen Schulgrundstück getrennt werden“, sagte Leja. Er gehe davon aus, dass die Ausschreibung zum Verkauf im nächsten Jahr erfolgen kann.
Stresemannstraße 10 in Quedlinburg: Hier geht es um eine Grundstücksfläche von etwa 6 300 Quadratmetern zwischen Stresemannstraße und Johann-Sebastian-Bach-Straße, gegenüber vom Johannishain. Während das Gebäude des einstigen Lehrerbildungsinstitutes sich im Eigentum der Lebenshilfe Harzkreis Quedlinburg GmbH befindet, stehen so die alte Turnhalle, ein Schulgebäude und ein Flachbau zum Verkauf. Die Gebäude werden teilweise von der Sine-Cura-Förderschule genutzt. Mit dem derzeitigen Neubau der Schule in Gernrode ist der Umzug der Fördereinrichtung dorthin Ende Februar kommenden Jahres geplant.
Seit 2003 nutzt die Lebenshilfe bereits über einen Erbbaurechtsvertrag den Flachbau, das „Haus am Johannishain“ als Tagesförderstätte zur Seniorenbetreuung. „Im Einvernehmen mit der Lebenshilfe soll dann der Vertrag aufgelöst werden und als einheitlicher Komplex an diese veräußert werden“, sagte der Amtsleiter.
Grund- und Sekundarschule Ermsleben: Eigentümer des Gebäudekomplexes ist die Stadt Falkenstein/Harz. Hier geht es darum, dass der Landkreis Harz den Teil des Gebäudes, der ihm zur Nutzung als Sekundarschule überlassen wurde, in Teileigentum des Landkreises überführt bekommt. Bisher habe der Landkreis aus Eigenmitteln über die Jahre hinweg rund 600 000 Euro - wie beispielsweise für anteilige Umbau- und Sanierungsmaßnahmen oder notwendige Anpassungen in Bezug auf den Brandschutz - in diese Schule investiert. Diese Maßnahmen standen im Zusammenhang mit einer Schulbauförderung für den Grundschulteil, so dass das Gebäude sich zurzeit in einem teilsanierten Zustand befindet. Um Fördergelder aus der neuen Runde des Schulförderprogramms Stark III des Landes zu erhalten, muss der Landkreis nachweisen, dass er auch Eigentümer der durch den Landkreis als Sekundarschule genutzten Räume ist. Demzufolge muss der Landkreis für diese genutzten Räume Teileigentum erwerben. Der Kreistag und der Stadtrat Falkenstein haben dieser Verfahrensweise zugestimmt. Die Stadt Falkenstein als Träger der Grundschule hat ebenfalls einen Förderantrag gestellt. „Wir hoffen, dass das Land nunmehr die beabsichtigte einheitliche energetische Sanierung des Schulkomplexes fördern wird“, sagte der Amtsleiter. „Wir wollen damit ein klares Bekenntnis zum Sekundarschulstandort Ermsleben am östlichen Rand des Harzkreises abgeben“, betonte Leja. (mz)

