Bauvorhaben Bauvorhaben: Neuer Kindergarten neben der Grundschule in Harsleben

Harsleben/MZ - Was lange währt, wird gut. Das hoffen vor allem die Eltern in Harsleben. „Vielleicht erleben wir es doch noch, dass unsere Mädchen und Jungen in einer modernen Einrichtung aufwachsen können.“ Diese Chance würde sich durchaus auch Quedlinburgern bieten, die in der Kreisstadt arbeiten und ihre Kinder in der Einrichtung unterbringen könnten.
Die Ratsmitglieder der Verbandsgemeinde Vorharz haben nach vielen Jahren der Diskussion endlich einen Grundsatzbeschluss zum Neubau einer Kindertagesstätte in Harsleben gefasst. In Nähe zu Grundschule und der Mehrzweckhalle, direkt an der Straße nach Halberstadt, soll demnächst ein zweigeschossiges Haus für den Nachwuchs entstehen.
Lange Suche nach neuer Tagesstätte
Das Thema Kindertagesstätte ist nicht neu. Schon seit vielen Jahren gibt es Bestrebungen der Kommune, einen Ersatz für das bisher genutzte, aber marode und baufällige Gebäude zu finden. Eine Sanierung würde sogar noch teurer als ein Neubau, hatte eine Analyse ergeben. Ein Vorhaben vor rund vier Jahren, den Kindergarten mit dem Seniorenheim zu einem Mehrgenerationenhaus zu koppeln, kam zum falschen Zeitpunkt. „In dieser Phase durchlief die neu gegründete Verbandsgemeinde Vorharz gerade ihren Selbstfindungsprozess und wollte sich nicht sofort mit größeren Projekten in finanzielle Schwierigkeiten bringen“, erklärt Bürgermeister Holger Bauermeister die fehlende Unterstützung. Zudem sei in dieser Kombination mit einem freien Träger die Förderung des Landes eher fraglich gewesen. „Für 2012 gelangte das Vorhaben zudem nicht auf die Prioritätenliste des Landkreises Harz.“
Inzwischen entsteht das Seniorenwohnheim an der Hauptstraße zwischen Quedlinburg und Halberstadt ohne einen Bereich für den Nachwuchs. Dafür laufen jedoch die Planungen für eine komplett neue Einrichtung auf Hochtouren. Gunter Schimpfermann, Mitarbeiter des von der Verbandsgemeinde beauftragten Ingenieurbüros für Bauwesen Deuter in Quedlinburg, hatte vor Monaten bereits einen ersten Entwurf vorgestellt, der aber bei den veranschlagten Baukosten von rund 2,5 Millionen Euro bei den Bürgervertretern keine Mehrheit fand.
Das überarbeitete Konzept beinhaltet trotz Verkleinerungen weiterhin helle, freundliche Zimmer und abgetrennte Schlafbereiche für die Jüngsten. Auch der an den Seiten offene Dachgarten zur wetter-unabhängigen Umsetzung des pädagogischen Konzepts als Bewegungs-Tagesstätte wird noch immer geplant. „Gegebenenfalls kann auf das Luxuselement Dachgarten auch verzichtet werden“, bietet Schimpfermann weitere Sparpotentiale an. Das würde auch geschehen müssen, wenn die benachbarte Grundschule schließen sollte und in die neue Tagesstätte der Hort integriert werden müsse.
Zweiter Entwurf mit 1,8 Millionen Kosten
Im zweiten Entwurf reduzierten sich die geplanten Kosten trotz des Beibehaltens aller vorgeschriebenen Sicherheitsansprüche schon auf 1,8 Millionen Euro. Schimpfermann schlug zum Einsparen zudem vor, „gut erhaltenes Mobiliar sowie vorhandenes Spielzeug ins neue Gebäude zu übernehmen“. Damit die nächsten Planungsschritte eingeleitet werden können, gaben die Ratsmitglieder ihre grundsätzliche Zustimmung zum Bau.
Ute Pesselt, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Vorharz, machte allerdings deutlich: „Die wichtigste Voraussetzung zum Baustart ist allerdings, dass dafür vom Land mindestens knapp eine halbe Million Euro an Fördergeld kommt.“