30.000 Euro Schaden Bahnhofsplatz in Quedlinburg: Kriminelle sprengen einen Fahrkarten-Automaten

Quedlinburg - Ein Fahrkarten-Automat der Deutschen Bahn auf dem Bahnhofsplatz in Quedlinburg ist in der Nacht zu Mittwoch gesprengt worden. Eine Zeugin habe die Explosion um 3.30 Uhr gemeldet, sagte Bettina Moosbauer vom Polizeirevier auf MZ-Anfrage.
Der Automat sei mit Hilfe eines Feuerwerkskörpers gesprengt und dabei völlig zerstört worden. Während am Vormittag noch unklar war, ob die Kriminellen die Geldkassette stehlen konnten, bestätigte die Polizei es am Nachmittag: Es seien „Geldscheine in nicht bekannter Höhe” gestohlen worden.
Keine Spur von den Kriminellen
Die sofort alarmierten Besatzungen von Streifenwagen haben nach Moosbauers Angaben keine Menschen oder Fahrzeuge in der Nähe des Bahnhofs gesehen. Insofern könne man auch nicht sagen, in welche Richtung der oder die Automatensprenger geflüchtet sind.
Die Explosion muss von enormer Wucht gewesen sein, zahlreiche Anwohner in der Stadt wurden von dem Knall so laut „wie ein Kanonenschlag“ aus dem Schlaf gerissen, belegen Meldungen in einer Quedlinburger Facebook-Gruppe. Bis in die Süderstadt sei die Explosion zu hören gewesen. teile des explodierenden Automaten trafen offenbar ein gusseisernes Geländer am Tunnel und verbogen es, außerdem wurde eine Dachrinne beschädigt.
Wurden Geldscheine mit Farbe markiert?
Ob die Scheine in der Geldkassette bei der Explosion automatisch mit Farbe markiert wurden, um sie unbrauchbar zu machen, ließ sich am Mittwoch auf Nachfrage bei der Bahn nicht klären. Fest steht dagegen der finanzielle Schaden. Die Produktion und das Neuaufstellen eines Fahrkarten-Automaten kosten nach Auskunft der Bahn-Pressestelle in Leipzig rund 30.000 Euro.
Vor vier Tagen, in der Nacht zu Sonntag, war ein 19-Jähriger bei der Sprengung eines Fahrkarten-Automaten auf dem Bahnhof Südstadt in Halle (Saale) ums Leben gekommen. Seine mutmaßlichen Komplizen, 15 und 20 Jahre alt, sitzen in Untersuchungshaft. (mz/wsl)