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Aufruf war sehr erfolgreich

28.08.2007, 16:56

Quedlinburg/MZ/val. - Für den bei einer Gasexplosion in Born auf der Halbinsel Darß schwer verletzten 19-jährigen Tino S. aus Quedlinburg hatten die Familie und Freunde eine Spendenaktion (die MZ berichtete) ins Leben gerufen. Der Quedlinburger und Freund der Familie Holger Paproth hatte überall im Stadtgebiet Spendenaufrufe verteilt und im Bekanntenkreis geworben, der Familie finanziell unter die Arme zu greifen. Mit Erfolg: 3 200 Euro sind auf das Spendenkonto geflossen.

Tino S. ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden und befindet sich zu umfangreichen Reha-Maßnahmen in Bad Klosterlausitz. Nach Informationen von Holger Paproth geht es Tino, als auch den damals ebenfalls schwer verletzten Lebensgefährten von Tinos Mutter, den Umständen entsprechend gut. Das Gesicht des 19-Jährigen kann wieder so hergestellt werden, dass die befürchteten Einschränkungen in der Lebensqualität nicht eintreffen. Weitaus schwieriger gestaltet sich der Heilungsprozess seiner Hände. Hier wird der junge Quedlinburger wohl sein Leben lang sichtbare Folgen der Explosion mit sich tragen müssen.

Trotzdem sind Holger Paproth und seine Mitstreiter dankbar dafür, dass sich so viele Spender für das Schicksal von Tino S. engagiert haben. Mit den Spenden konnten vor allem die immensen Fahrkosten beglichen werden. Aber auch für den Kauf von Schutz-Bekleidung, Pflegemitteln und Kompressionshandschuhen wurden die Spenden eingesetzt.

Das Unglück hatte sich in der kleinen Gemeinde Born auf dem Darß bei Ribnitz-Damgarten ereignet, bei dem die zwei Maler aus Quedlinburg nach einer Verpuffungs-Explosion schwer verletzt wurden. Nach den Erkenntnissen der Ermittler war das Unglück auf ein Leck in der Hausgasanlage zurückzuführen, die am selben Tag technisch abgenommen worden war. Tino S. lag ein Zeit im Koma und musste schwere mehrstündige Operationen hinter sich bringen, bei denen vom Oberschenkel abgetragene Haut auf die Brandwunden transplantiert wurde.

Problematisch ist, dass Tinos Mutter Hartz IV-Empfängerin und finanziell völlig am Ende ist, und die Kosten für die Besuchsfahrten nicht aufbringen kann. "Wir wollen Tino und seiner Familie einen leichteren Lebensweg ermöglichen", begründete Holger Paproth u. a. gegenüber der MZ vor einigen Wochen die ins Leben gerufene Spendenaktion.