Attraktives Wohnprojekt
Halberstadt/VS. - Ein "Filetgrundstück": Straßenbahn, Bus und das Stadtzentrum direkt vor der Haustür. Kein Ort für eine 0815-Bebauung, sondern für etwas Besonderes. Daran arbeitet die Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt (WGH) seit nunmehr zwei Jahren. Bereits im Dezember 2006 gab es für das millionenschwere Vorhaben einen Fördermittelbescheid des Landes Sachsen-Anhalt. In der Schmiedestraßen wächst jedoch statt moderner Wohnungen nur Unkraut. Warum wird nicht gebaut?
Die jüngste Tagung des Stadtentwicklungsausschusses gab darauf eine erste Antwort. Die WGH hatte der Stadt, die ein Mitspracherecht bei der Gestaltung des Hauses hat, einen Entwurf vorgelegt, der nicht gefiel. Stadtrat Siegbert Stadtler (CDU / FDP) sprach sogar von "einer Billigvariante und einem Abklatsch der WBS-70-Plattenbauten in der Kühlingerstraße". Gerüchte, nach denen die Stadt das Vorhaben blockiert, verbannte Stadtentwicklungschef Jens Klaus ins Reich der Spekulationen. "Wir wollen an diesem zentralen Ort zwischen Dom und Martinikirche eine hohe gestalterische Qualität erreichen, mehr nicht. Der neue Entwurf, den die WGH präsentiert hat, geht darauf ein", so Klaus.
Der hofft nun auf eine schnelle Umsetzung der ehrgeizigen Baupläne. Optimistisch zeigt sich WGH-Chef Karl-Heinz Schönfeld. "Wir wollen noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen. Ich gehe fest davon aus, dass das Wohnhaus im Sommer 2008 steht", sagte Schönfeld auf Nachfrage der Halberstädter Volksstimme. Bereits im August habe man den Vertrag zum Bau des Wohnhauses mit dem Generalauftragnehmer abgeschlossen. Derzeit warte man auf grünes Licht für die Baugenehmigung, die beim Landkreis liegt.
20 barrierefreie und rollstuhlfreundliche großzügig zugeschnittene Wohnungen für Jung und Alt sollen entstehen, drei Fahrstühle gewähren den individuellen Zugang zur Wohnung. Man habe auch die Klimaschutzdiskussion aufgegriffen und aus dem Projekt ein Energiesparhaus gemacht. Die Wärmeversorgung wird mittels Energie aus Erdwärme über Wärmepumpen kombiniert mit Solartechnik abgesichert. Angesichts steigender Energiekosten sollen damit vor allem die Haushaltskassen der künftigen Bewohner entlastet werden.
Das alles habe man noch dazu in eine attraktive und ansprechende Architektur verpackt, betont der WGH-Chef. 3,8 Millionen Euro fließen insgeamt in den Bau des Gebäudes, von dem Karl-Heinz Schönfeld sagt: "So ein Haus gibt es bislang in unserer Kreisstadt noch nicht".