Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Halberstadt Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Halberstadt: Weniger Entlassungen, mehr offene Stellen als im Mai

Halberstadt/MZ - Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni leicht gesunken. Die Agentur für Arbeit verzeichnet eine Quote von 8,1 Prozent, 0,4 Prozent weniger als im Mai. Aktuell sind damit im Agenturbezirk Halberstadt 9 251 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Vergleicht man die Situation in den drei Altkreisen, hat Wernigerode die geringste Arbeitslosenquote, hier sind es 5,8 Prozent. Deutlich mehr in Quedlinburg: 9 Prozent. Schlusslicht ist der Altkreis Halberstadt mit 9,9 Prozent.
Dem gegenüber stehen 421 offene Stellen, 17 mehr als im Mai. 95 Prozent dieser Stellenangebote sind nach Aussagen der Behörde sozialversicherungspflichtig. Die meisten Stellenmeldungen kommen aus Wernigerode (189), gefolgt von Halberstadt (136) und Quedlinburg (96 Stellenmeldungen). Offene Stellen gibt es vor allem in der Metall- und Lebensmittelbranche, in sozialen Berufen und im Handel- und Dienstleistungsbereich.
An der sinkenden Arbeitslosenquote habe die demografische Entwicklung einen nicht unerheblichen Anteil, betont Heike Schittko, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Halberstadt. „Doch der noch zum Quartalsbeginn spürbaren Belebung geht so langsam etwas die Puste aus. Zwar konnten wir im Juni bei den Stellenmeldungen der Unternehmen wieder leicht zulegen und es wurden auch deutlich weniger Arbeitskräfte entlassen, andererseits meldeten sich aber weniger wieder in Arbeit ab und der Anteil der Älteren an allen Arbeitslosen ist konstant hoch.“
Zurückhaltung bei Neueinstellungen
Den wachsenden Anteil von Arbeitslosen, deren Integration aufgrund des Alters, der Dauer der Arbeitslosigkeit, gesundheitlicher Einschränkungen oder „anderer Vermittlungshemmnisse“ kaum oder nur sehr schwierig gelinge, betrachtet Schittko mit Sorge: „Oftmals stoßen wir mit unseren Vermittlungs- und Qualifizierungs-strategien bei diesen Personengruppen an Grenzen.“
Ausschlaggebend für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Juni sei die jahreszeitlich übliche Belebung am Arbeitsmarkt, die viele offene Stellen und Perspektiven biete, „auch wenn eine gewisse Zurückhaltung der Unternehmen hinsichtlich Neueinstellungen spürbar ist“. Arbeitskräfte würden verstärkt von Zeitarbeitsunternehmen eingestellt. Gute Chancen hätten speziell junge und gut qualifizierte Fachkräfte, die häufig schnell wieder eine Beschäftigung aufnehmen konnten: „Insgesamt stehen die Chancen hierfür derzeit günstig, da in immer mehr Berufen große Fachkräfteengpässe bestehen“, sagt Schittko.
Kritisch bleibt die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die fast ein Drittel aller Arbeitslosen ausmachen und deren Anteil seit Monaten kontinuierlich steigt. Sie profitierten nicht von der guten wirtschaftlichen Entwicklung.