Flucht in Fesseln Amtsgericht Quedlinburg: Angeklagter 33-Jähriger mit Handfesseln ist weiterhin auf der Flucht

Quedlinburg - Der 33 Jahre alte Mann aus Quedlinburg, der am Dienstag bei einer mündlichen Anhörung aus dem Amtsgericht an der Adelheidstraße in Quedlinburg geflüchtet war, bleibt auch 24 Stunden später verschwunden. „Der Mann ist weiterhin auf der Flucht“, sagte Polizeisprecher Uwe Becker in Halberstadt auf MZ-Anfrage.
Suche mit extra Personal - oder nur ein Routinefall?
Ob die Polizei mit extra dafür eingeteiltem Personal nach dem Mann sucht oder ob die Fahndung ein Fall für alle Streifenwagen sei, dazu wollte sich Becker nicht äußern.
Der 33-Jährige sei „kein Schwerkrimineller“, sondern muss sich unter anderem wegen Diebstahl, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Trunkenheit im Straßenverkehr vor Gericht verantworten, hatte die Justiz am Dienstag mitgeteilt. Die Hauptverhandlung ist für den 8. August angesetzt.
„Zur Fitness der Beamten werde ich mich nicht äußern“
Wie aber war es möglich, dass der Mann mit Handfesseln im Beisein von zwei Justizbeamten fliehen konnte? „Zur körperlichen Fitness der beiden Beamten werde ich mich nicht äußern“, sagte Justizsprecher Christian Löffler.
Auch das Alter der beiden Justizbeamten, ein Mann und eine Frau, wollte Löffler auf MZ-Nachfrage nicht nennen. Löffler teilte lediglich mit, dass der Angeklagte „zunächst durch die Bode geflüchtet” sei, bevor er entkam.
Ungewiss ist ferner, ob der Angeklagte sich inzwischen seiner Handfesseln entledigt hat. Wenn die Fesseln ordnungsgemäß angelegt seien, sei es ohne Werkzeug und fremde Hilfe „unmöglich“, sie zu öffnen, sagte Polizeisprecher Uwe Becker. (mz)