Altdeponie Westerhausen Altdeponie Westerhausen: Kosten konnten deutlich reduziert werden

Westerhausen/MZ - Die ehemalige Deponie Westerhausen hat eine endgültige Abdeckung erhalten. Jetzt geht es unter anderem darum, das noch austretende klimaschädlichen Methangas zu entsorgen. Dies wird zum einen durch Abfackeln erreicht, zum anderen über Menthanoxidationsfelder, die das mit Luft vermischte Gas in weniger klimaschädliches Kohlendioxid verwandeln. Bei der Abdeckung mit einer Wasserhaushaltsschicht konnten Mittel in Größenordnungen eingespart werden. Das dies im vergangene Jahr möglich war, erfüllt den Abteilungsleiter Entsorgung und Unternehmenskommunikation der Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz (Enwi), Ingo Ziemann, noch immer mit Freude. Schließlich gelingt es nicht alle Tage, eine geforderte Investition um rund 1,3 Millionen Euro, von zwei Millionen auf 700.000 Euro, zu reduzieren.
Die Deponie Westerhausen war von 1975 bis 2002 in Betrieb. Rund 750.000 Tonnen überwiegend unbehandelter Hausmüll wurde in einen ehemaligen Kiesabbau geschüttet. So entstand letztlich ein Hügel von 20 bis 25 Metern Höhe. Nach 2002 wurde die Deponie mit mineralischen Materialien abgedeckt und ein Gasverwertung geschaffen. Bis 2009 konnte das Gas durch Verbrennung in einem Blockheizkraftwerk zur Stromgewinnung genutzt werden. „Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich aber, dass die Gasmenge nicht mehr ausreichte, um das Heizwerk zu betreiben. Es wurde zurückgebaut“, erläutert Sylke Hartmann, Mitarbeiterin für die drei Alt-Deponien in Westerhausen und Wernigerode, welche die Enwi sanieren muss.
Verringerung des Gasaustritt
Der geringere Gasaustritt wird seitdem abgefackelt. Inzwischen erlischt die Flamme aber schon ab und an aufgrund der geringen Gasmenge. Das Gas muss deshalb erst wieder konzentriert und dann neu entzündet werden. Mit der Verringerung des Gasaustritt klangen auch Setzungserscheinungen ab. Zuvor war an verschiedenen Stellen der Boden jährlich bis zu 40 Zentimeter eingesunken. Nachdem dies nicht mehr passierte, forderte die Genehmigungsbehörde beim Landesverwaltungsamt eine endgültige Oberflächenabdichtung.
„Nach ersten Berechnungen hätte dies die Summe von zwei Millionen Euro erfordert“, weiß Ingo Ziemann. Zunächst konnten keine relevanten Unterlagen zu Niederschlagsdaten um Westerhausen erbracht werden, so dass eine generelle Aufschüttung der oberen Abdeckung auf ein Höhe von 1,05 Meter verlangt wurde. Doch im zweiten Anlauf gelang es, entsprechende Daten vorzulegen. Es wurde errechnet, dass Methanoxidationsfelder in Verbindung mit Bepflanzungen ausreichen, die gesetzlich festgelegte Durchsicherungsrate an Niederschlag zu erfüllen. Dem folgte die Behörde.