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Agentur will Standards bei Zeitarbeit

Von Andreas Bürkner 23.01.2008, 18:08

Quedlinburg/Halberstadt/MZ. - "Das Thema Zeitarbeit als möglicher Puffer für ein hohes Auftragsvolumen von Unternehmen spielt auch für unsere Tätigkeit eine wichtige Rolle", begründete die Leiterin der Agentur, Barbara Ossyra, das Treffen mit "kleineren Zeitarbeitsfirmen", wie sie die anwesenden Betriebe nannte. Während die Kooperationsvereinbarungen mit großen Anbietern, wie Tuja oder Ranstad, über die Bundesagentur erfolgten, übernahmen die zuständigen Amtsbezirke diese Aufgabe für die lokalen Firmen, darunter eben auch die Halberstädter Agentur mit der Quedlinburger HsdC.

Obwohl der Anteil der über diese Häuser "verliehenen" Arbeitskräfte nur 1,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland ausmache und damit weit von der Spitze im europäischen Vergleich entfernt sei, so Ossyra, verzeichne die Arbeitsagentur Halberstadt steigende Vermittlungszahlen: "Im Jahr 2005 waren 498 von 7525 Vermittlungen in diese Branche, im Folgejahr schon 827 von 10128 und schließlich 989 von 9376 im Jahr 2007."

Doch wichtig sei der Agentur insgesamt, durch Vereinbarungen die Qualität zu sichern, um auch gegen negative Schlagzeilen anzukämpfen und den teilweise bestehenden schlechten Ruf zu verbessern. Ihr sind aber "unter den neunzehn tätigen Firmen im Landkreis keine als unseriös bekannt", sagte Ossyra, um zu ergänzen: "Die guten haben sich einfach durchgesetzt."

"Zeitarbeitsmessen und Jobbörsen haben zu einer veränderten Einstellung der Arbeitnehmer zu dieser Form der Beschäftigung beigetragen", ergänzte Marc Burmeister, Verantwortlicher des Arbeitgeberservice, der sich von den Vereinbarungen noch bessere Zusammenarbeit, schnelleres Reagieren auf Wünsche der Firmen, die Qualifizierung der Mitarbeiter und die Nutzung von verschiedenen Fördermöglichkeiten verspricht." Dank moderner Kommunikation sei dies auch bundesweit möglich.

"Das Quedlinburger Unternehmen HsdC wurde 2004 neu gegründet", erklärte deren Geschäftsführerin Katrin Schumann, "aber mit anderen Schwerpunkten." Sie konzentriere sich nun verstärkt auf die Überlassung von Spezialisten für die Nachtrezeption in der gehobenen Hotellerie. Im früher stark ausgeprägten Sicherheitsbereich agiere die Firma mit wenigen Mitarbeitern nur noch im Landkreis.

Etwa siebzig Angestellte dagegen sichern unter dem Label "nightaudit" in Hotels in fast ganz Deutschland, wie Ibis, Novotel, Mercure, Dorint oder Holiday Inn qualifizierte Nachtrezeption ab, bestätigte sie die gute bundesweite Vermittlung mit der Arbeitsagentur. "Doch auch in Quedlinburg selbst, im Romantikhotel am Brühl und im Hotel Schlossmühle, sind meine Mitarbeiter im Einsatz", ergänzte Schumann. "Zeitarbeitsfirmen sind eine Möglichkeit, Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren", fasste Barbara Ossyra zusammen, "auch wenn das eigentliche Ziel der Leiharbeiter, feste Arbeitsverträge mit den Unternehmen zu bekommen, die Zeitfirmen nicht erfreut, vor allem, wenn gute Leute gehen." Doch das wird Arbeitssuchenden im ersten Moment wohl nicht so wichtig sein.