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Wenzel vom 25. April Wenzel vom 25. April: Wer ist Susi?

25.04.2014, 11:38
Ursula Seeger ist neue Pflegedirektorin der Klinikum Burgenlandkreis GmbH.
Ursula Seeger ist neue Pflegedirektorin der Klinikum Burgenlandkreis GmbH. Torsten Biel Lizenz

Naumburg - Da, wo einst unterm Dach Patientenakten des Saale-Unstrut-Klinikums Naumburg archiviert waren, hat sich Ursula Seeger am Schreibtisch direkt unter zwei großen Dachflächenfenstern eingerichtet. Neu ist nicht nur, dass die Pflegedirektion vom Untergeschoss direkt unters Dach gezogen ist, sondern die Besetzung der Stelle selbst. Seit 1. März ist Ursula Seeger Pflegedirektorin und damit Mitglied der Leitung der Klinikum Burgenlandkreis GmbH.

Und das kam so: Als Pflegedirektorin und Hospizleiterin im St. Augustinus Krankenhaus in Düren am Nordrand der Eifel blätterte sie in einer Fachzeitschrift, wobei ihr Blick auf einer Anzeige ruhen blieb. Es war jene, mit der die Klinikum Burgenlandkreis GmbH nach einer neuen Pflegedirektorin suchte. „Die Anzeige hat mich sehr angesprochen, wie man hier die Krankenpflege sieht und die Möglichkeit, an zwei Standorten arbeiten zu können“, erzählt die gebürtige Recklinghausenerin. Sie habe sich schon immer gewünscht, mit ihrer Arbeit Synergien schaffen und Führungskräfte in ihrer Verantwortung stärken zu können. Dabei möchte sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen und mitarbeiterorientiert arbeiten. Harmonie ist ihr wichtig. Jedoch: „Ich arbeite gern harmonisch, aber nicht um jeden Preis.“ In Düren stimmte sich Ursula Seeger mit den anderen Pflegedienstdirektorinnen ab.

Der Reiz, einen beruflichen Neuanfang im etwa 500 Kilometer entfernten Naumburg zu wagen, lag daher auch in der verantwortungsvolleren Aufgabe, die hier in den Händen nur einer Direktorin liegt.

Die Geschäftsführung möchte sie mit ihrer Erfahrung und Kompetenz unterstützen. Und die kommt nicht von ungefähr. Weil es Ende der 70er Jahre in Nordrhein-Westfalen schwer gewesen sei, Lehrerin zu werden, suchte sie nach einem anderen Beruf. Sozial sollte er aber sein. Als sie erfuhr, dass man als Krankenschwester nach einiger Zeit als Lehrkraft tätig sein könne, schlug sie diesen Weg ein und folgte damit auch dem Rat der Eltern, nicht mit dem Studium, sondern mit einem Beruf zu beginnen. So verschlug es sie zur Ausbildung nach Westberlin, wo sie ihren Mann kennenlernte, der vor über zwei Jahren verstorben ist. Sie arbeitete viele Jahre auf der Intensivstation und in der Anästhesie, ließ sich zur Lehrkraft im Pflegebereich weiterbilden und unterrichtete zehn Jahre an einer Krankenpflegeschule. Es schloss sich ein Studium des Pflegemanagements an und nach diesem der berufliche Wechsel ans Uni-Klinikum Essen, wo sie in der Stabsstelle Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit mitwirkte. Es sollte aber nicht ihre berufliche Heimat werden. 2002 trat sie die Stelle der stellvertretenden Pflegedirektorin und Hospizleitung in Düren an und rückte 2009 an deren Spitze vor. Nun, da es sie beruflich nach Naumburg geführt hat, ist eines ihrer nächsten Ziele, sich auch in der Freizeit „in der geschichtsträchtigen Region zu vernetzen“.