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Vorschlag: Züge bis Roßleben

Von GERD STÖCKEL 09.02.2009, 17:20

NEBRA/ROSSLEBEN. - Nach der Ankündigung der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE), bis Ostern einen Bahnsteig bei Wangen errichten zu lassen (wir berichteten), hoffen die Mitglieder der Interessengemeinschaft Unstrutbahn auf eine rasche Aufnahme des Zugverkehrs über Nebra hinaus bis nach Wangen. Der Verein hatte am Wochenende seine Jahresversammlung in der Bahnhofsgaststätte Roßleben abgehalten. Die Fahrten zum Haltepunkt unweit der Arche Nebra - fünf in der Woche, neun am Wochenende - hat das Land Sachsen-Anhalt bereits 2007 bestellt. Was fehlt, sind die technischen Voraussetzungen. Die Errichtung eines Bahnsteiges ist allerdings nur eine. "Burgenlandbahn und DRE müssen sich auf ein geeignetes Betriebsverfahren einigen", so Harald Kreibich, Pressesprecher im Magdeburger Verkehrsministerium. Dahinter verbirgt sich ein eisenbahnrechtliches Problem. Die Vorschriften der Bahn verbieten nämlich, dass ein Zug auf freier Strecke endet. Das wäre in Wangen trotz Bahnsteigs der Fall, da es dort kein Überholgleis gibt. Da man ein solches Gleis vorerst kaum bauen wird, müsste in Wangen ein Prellbock errichtet werden. Dann wäre Wangen ein regulärer Haltepunkt, aber die Unstrutbahnstrecke gekappt. "Für uns wäre eine solche Lösung inakzeptabel", sagt Thomas Müller vom Vereinsvorstand. "Wir wollen die Strecke bis Artern wiederbeleben, sie nicht zuletzt auch für die Anbindung Thüringens an das untere Unstruttal nutzen." Müller geht davon aus, dass es für den Haltepunkt Wangen eine Ausnahmeregelung geben kann. Allerdings: Die bessere Lösung in den Augen der Unstrutbahnfreunde wäre, die Burgenlandbahn bis Roßleben fahren zu lassen. Dort gibt es einen regulären Bahnhof. Der heute zu Thüringen gehörende Ort sei traditionell ohnehin zum Burgenlandkreis orientiert, macht Müller aufmerksam. So bekundeten denn die Bahnfreunde am Sonnabend zudem die Hoffnung, dass im 120. Jahr der Unstrutstrecke Züge über die Landesgrenze wieder nach einem Fahrplan verkehren. In Wangen soll ein 30 Meter langer Behelfsbahnsteig errichtet werden. Die Vereinsmitglieder wollen bei der Verlegung des Elektroanschlusses für die Beleuchtung helfen. Bürgermeister Frank Otto habe den Elektroanschluss verbindlich zugesagt, heißt es in einer Mitteilung der Interessengemeinschaft.

Zu den Aktivitäten, die der Verein für das Jubiläumsjahr ankündigt, gehören das Unstrutbahnfest in Roßleben am 12. Juli sowie Sonderfahrten zu Naumburger Kirschfest und Freyburger Winzerfest.