Von Alaska bis Farbenzwerge
FREYBURG/PUNKEWITZ. - 186 Kaninchen der unterschiedlichsten Rassen hatten am Wochenende ein neues Quartier gefunden - die Scheune des Bauernhofes von Christin und Carlo Eidmann im Mertendorfer Ortsteil Punkewitz. Dort veranstaltete der Rassekaninchenzuchtverein G 84 Freyburg / Unstrut seine diesjährige Orts-Kaninchenschau. Unterstützt wurden die 14 Vereinsmitglieder dabei von Züchtern aus den befreundeten Vereinen Naumburg, Niedertrebra und Ziegelroda sowie weiteren Vereinen der Region.
So präsentierten sich in der mit Stroh und Maiskolben, Zweigen und Blumen herbstlich hergerichteten Halle prächtige Tiere etwa der Rassen Alaska und Farbenzwerge, Rhönkaninchen und Hermelin, Kleinsilber und Blaue Wiener. Sie wurden von den Preisrichtern Gerd Richter, Bernd Kamphoff und Daniel Kühn fachmännisch bewertet, so dass Ehrenpreise, Pokale und Preise vergeben werden konnten. Zum Rahmenprogramm der Ortsschau gehörten eine Tombola sowie die Versorgung mit Speisen und Getränken.
Zudem konnten sich die Besucher anhand der gut und übersichtlich gestalteten Veranstaltungsmappe umfassend über die Schau sowie die ausgestellten Tiere und deren Züchter informieren. Dass der Verein mit dem Biologen Carlo Eidmann, den die Liebe zu seiner Frau Christin aus dem Hessischen in den Burgenlandkreis und schließlich im Jahr 2007 nach Punkewitz geführt hatte, nicht nur ein neues Mitglied, sondern auch einen wichtigen Mitorganisator der Ortsschau finden konnte, freut Vereinsvorsitzenden Klaus Geschwandtner besonders. Konnte doch die Ausstellung, die 1989 letztmalig stattgefunden hatte, damit wieder ein neues Domizil erhalten. 2008 war sie erstmals in Punkewitz durchgeführt worden, nun folgte die zweite Auflage. Trotz des Neubeginns hielt Geschwandtner mit seiner Kritik jedoch nicht hinterm Berg. "Von 1895 bis 1989 hat unser Verein - abgesehen von der Zeit der beiden Weltkriege - fast jährlich eine eigene Ausstellung veranstaltet. Seit der Wende jedoch finden wir - auch wegen fehlender Hilfe und Unterstützung der Freyburger Stadtväter - keine finanzierbare Ausstellungsmöglichkeit, um in Freyburg eine Kreis- oder Allgemeine Rassekaninchenausstellung durchführen zu können", so der Vereinsvorsitzende. Bedauerlich sei das auch deshalb, weil "die Kleintierzucht und ganz besonders die Rassekaninchenzucht im unteren Unstruttal und in Freyburg in den vergangenen 150 Jahren eine große Ausstrahlung sowie erziehende und bildende Wirkung auf viele junge Menschen und auf Tierliebhaber hatte".