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Verein Verein: Narrentruppe mit über 100 eingetragenen aktiven Mitgliedern

02.02.2015, 10:09
In Prießnitz ist der Knast immer gut gefüllt. Die Saalpolizei hat ihn im Blick.
In Prießnitz ist der Knast immer gut gefüllt. Die Saalpolizei hat ihn im Blick. Hans-Dieter Speck Lizenz

Priessnitz - Naumburg hat wieder einen Knast. In seinem Ortsteil Prießnitz. Aber nur zur Faschingszeit. Da haben die Narren einen großen Drahtkäfig aufgestellt und auch eine uniformierte Ordnungspolizei bestellt. Die sorgte auch zum Auftakt der diesjährigen Faschingssession für eine volle Zelle. Zum 60. Mal feierten die Narren und Närrinnen in ihrem Gemeinschaftshaus den Fasching getreu dem Motto „60 Jahr und auch kein Ende, wir pfeifen auf die Narrenrente“. Dazu hatten über 100 Narren und Närrinnen unter Leitung von Präsident Lutz Lange und Sitzungspräsident Mario Lange ein kunterbuntes Programm zusammengestellt. „Es soll vor allem Spaß machen und unterhalten“, sagte Bürgermeister Jörg Schütze, selbst Mitglied des Elferrates, und übergab die Schlüssel - einen kleinen für das Kinderprinzenpaar, Emilie Lützmann (9) und Julian Gollm (10), und einen großen für das regierende Prinzenpaar. Das heißt Claudia Zier, von Beruf studierte Restauratorin, und Andreas Lorenz, Jungbauer mit abgeschlossenem Master-Studium. Beide sind auch privat ein Paar, das zweite Kind ist unterwegs.

Prießnitz und Umgebung sind geburtenfreudige Dörfer. Was sich auch zum Karneval zeigt. Da waren viele jungen Leute unter den Mitwirkenden und unter den Zuschauern: Die Minis, Viert- und Fünftklässler aus Prießnitz, Molau und Aue, begeisterten mit ihren Einlagen sowie die Girlies, in deren Mitte - was hierzulande selten ist - auch junge Männer tanzten. Überhaupt die Männer. Na Hallo! Die legten sich tüchtig ins Zeug und machten in der Männerfunkengarde mit Jan Bergmann sogar dem Tanzmariechen Franziska Schütze Konkurrenz. Große Klasse: das Prießnitzer Orchester mit Luftpumpen-Instrumenten intonierte den Sportpalastwalzer. Prießnitz hat zwar noch keine Luftflotte, auch keinen Flugplatz, aber immerhin schmucke Stewardessen. Chapeau!

Sketche gab es wie den mit den Irrtümern beim Skatspiel und bunte Einlagen wie das Tanzspektakel um Hänsel und Gretel und die böse Hexe. Biedere Rentnerinnen verwandelten sich vor aller Augen in junge Frauen und verkörperten so zu einem Potpourri alter und moderner Schlager in wechselnder Kostümierung die 60 Jahre Karneval. Von Oldies wie „Ich will keine Schokolade“ über „Dschingis Khan“ wurde schließlich in die neue Zeit gerockt.

Der Prießnitzer Karneval lockt immer wieder Gäste von weiter her an. Diesmal waren Abordnungen aus Kleinromstedt bei Apolda und vom Saalecker Burschenverein um Schwede, Frettchen und Feivel sowie Tante Milona dabei. Eine Gruppe aus Dölzig bei Leipzig, als Vampire erschienen, erhielt sogar den 2. Preis der Saalkostümierung vor Max Gehlich aus Weißenfels als Volkswagenfahrer und hinter dem 1. Preis, einem Kleinromstedter Rocker. Als dann Geburtstagstorten überreicht waren, eröffnete das neue Prinzenpaar die große Saalpolonaise und den Tanz in den nächsten Tag.