Trio besiegelt den Zusammenschluss
NAUMBURG. - Zugegen waren die Vorsitzenden der Verbandsversammlungen Wolfgang Kurtze (Obere Saalegemeinden), Harald Hoppe (Osterfeld) und Curt Becker (Naumburg). Zuvor hatten die drei Verbandsversammlungen jeweils einstimmig das Zusammengehen beschlossen. Dem neuen Verband werden - entsprechend der Gemeindegebietsreform - dann nur noch fünf Städte und Gemeinden angehören.
Mit der Fusion, so hob Curt Becker vor der Vertragsunterzeichnung hervor, "setzen wir die bereits bestehenden Kontakte in einer neuen Qualität fort". So hatte der AZV Naumburg für den AZV Obere Saalegemeinden bereits seit 2002 die Betriebsführung übernommen. "Mit dem Osterfelder Verband gab es seit einem Jahr intensive Gespräche über einen Zusammenschluss", sagte Ute Steinberg. "Dabei ging es vor allem um technische Probleme." Zu prüfen war, wie die Stadt Osterfeld, angrenzende Gewerbeflächen sowie Weickelsdorf mit einem dort geplanten Gewerbegebiet an die Naumburger Kläranlage angeschlossen werden können. Dazu soll bis 30. April 2011 ein aus drei Bauabschnitten bestehender Verbindungssammler durch Steinbach- und Wethautal in Richtung Naumburg gelegt werden. Die Osterfelder Pläne, eine eigene Kläranlage zu bauen, sind vom Tisch.
Intensiv beschäftigt haben sich die Verbandsvertreter nach Aussage Frau Steinbergs auch mit der Entschuldung des Osterfelder Verbandes. "Gemeinsam mit dem Umwelt- und dem Innenministerium sowie mit der Verwaltungsgemeinschaft Wethautal haben wir an einer Entschuldung der Mitgliedsgemeinden des AZV Osterfeld, die die über Jahre angewachsenen Fehlbeträge des Verbandes über eine Zweckverbandsumlage zu tragen haben, gearbeitet."
Damit werden sich auch die derzeit in den drei Verbänden erhobenen Gebühren nicht ändern. Sie bleiben in der für die Teilgebiete unterschiedlichen Höhe bestehen. "Das sind kostendeckende, und keine politisch gemachten Gebühren", so Becker. Sie betragen für die zentrale Abwasserentsorgung im AZV Naumburg 2,92 Euro pro Kubikmeter und 2,60 Euro je Wohnung im Monat, im AZV Obere Saalegemeinden 3,08 Euro pro Kubikmeter und 18 Euro je Wohnung im Monat sowie im AZV Osterfeld 3,79 Euro pro Kubikmeter und 2,61 Euro je Wasserzähler Qn2,5. Da beispielsweise der Naumburger Verband erst kürzlich die Gebühren für einen Zeitraum von drei Jahren neu kalkuliert hatte, wird sich daran kurzfristig nichts ändern. "Allerdings ist es unser längerfristiges Ziel, einen einheitlichen Tarif zu schaffen", sagte Becker. Dies werde jedoch mehrere Jahre dauern und dürfe nicht einseitig zu Lasten eines der jetzigen drei Verbände geschehen. Die derzeitige Dreier-Lösung könne rechtlich durch Teilsatzungen zur Gebührenerhebung geregelt werden. Festhalten will der Verband auch weiterhin an der Abwasserentsorgungs GmbH (AWE), die im Auftrag des Verbandes die Entsorgung vornimmt.