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Tod durch giftigen Drogen-Cocktail

Von ROLAND LÜDERS 02.11.2009, 16:53

LAUCHA/NAUMBURG. - Eine Intoxikation, zu gut deutsch also eine Vergiftung, war Ursache für den Tod eines Sonnabendnacht in Laucha verstorbenen drogenabhängigen 27-jährigen Mannes (wir berichteten). Dieses vorläufige Ergebnis einer gerichtsmedizinische Obduktion teilte Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang auf Nachfrage unserer Zeitung mit.

Genaue Analysen müssten nun ergeben, ob die Menge des Rauschgift-Cocktails, den der Obduzierte intus hatte, alleinige Ursache war, oder ob eine der Drogen noch spezielle toxische Beimischungen enthielt. "Diese aufwendigen gerichtsmedizinischen Feinuntersuchungen werden einige Zeit in Anspruch nehmen", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Definitiv ausschließen kann er, dass der Tod aus einem polizeilichen Zugriff resultiert. Damit gibt es in dieser Hinsicht auch kein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren.

Nach dem Lauchaer lief seit Sonnabendmorgen eine Suchaktion der Polizei. Ausgelöst wurde sie von einem Mediziner der psychiatrischen Abteilung des Klinikums Naumburg. Der hatte eingeschätzt, dass von dem Drogensüchtigen eine beträchtliche Gefahr für Andere und sich selbst ausgeht. Dr. Felix Böcker, Chefarzt der Psychiatrischen Klinik: "Der Mann wurde am Sonnabend in den frühen Morgenstunden von seiner Mutter dem Dienst habenden Arzt unserer Klinik vorgestellt. Doch noch ehe der Arzt ein Gespräch mit dem Patienten beginnen konnte, ist dieser aus der Notaufnahme geflohen." Da der Süchtige augenscheinlich voll unter Drogen stand - er soll in der Nacht zuvor einen größeren Geldbetrag für die Beschaffung von Rauschgift ausgegeben haben - erfolgte die Alarmierung der Polizei.

War doch der Lauchaer in der Naumburger Psychiatrie kein Unbekannter mehr. 2007 erfolgte seine Behandlung wegen einer starken Amphetamin-Abhängigkeit, ebenso hatten die Mediziner Kenntnis von seinem Hang zur Gewalttätigkeit. Den lebte er dann im Drogenrausch Sonnabendnacht mit Körperverletzungen und Zerstörungen an Autos voll aus.

Ein Ermittlungsverfahren gegen die Polizei gibt es, wie schon oben erwähnt, zwar nicht. Dafür muss laut Neufang ein Dealer mit einem solchen rechnen. Der soll nach Hinweisen aus der Bevölkerung den Verstorbenen zuletzt mit Drogen versorgt haben. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen wurde auch entsprechendes Beweismaterial gefunden.

In Laucha selbst, wo der Fall derzeit Stadtgespräch ist, war der junge Mann wiederholt durch Sachbeschädigungen und ähnliche Delikte aufgefallen. Das bestätigte Jana Grandi, Leiterin der VG Unstruttal, auf Nachfrage unserer Zeitung.