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Braunbärin Anka ist tot Tierpark Bad Kösen trauert um Anka - kommt ein neuer Bär?

Sie zeigte sich nur noch wenig, jetzt musste Braunbärin Anka wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes eingeschläfert werden.

Von Michael Heise 14.03.2024, 17:23
Musste eingeschläfert werden: Braunbärin Anka.
Musste eingeschläfert werden: Braunbärin Anka. (Foto: Tierpark Bad Kösen)

Bad Kösen. - Sie war eines der Wahrzeichen des Bad Kösener Tierparks, jetzt ist Braunbärin Anka eingeschläfert worden. Wie die Zooleitung am gestrigen Donnerstag mitteilte, hatte sich am 8. März der Gesundheitszustand des Tieres so verschlechtert, dass Zootierarzt und Kreis-Veterinäramt in Absprache mit der Tierparkleitung den Entschluss fällten, Anka von ihrem Leiden zu erlösen.

„Wir sind zutiefst traurig“, sagt Zooleiter Marno Scherling, aber auch, dass die Situation in gewisser Weise absehbar gewesen sei. „Zunächst ist zu sagen, dass Anka für einen in Gefangenschaft gehalten Braunbären ein stolzes Alter von 36 Jahren erreicht hat. Aber in den letzten zweieinhalb Jahren tauchten altersbedingte gesundheitliche Probleme auf, die alle Beteiligten herausforderten.“

Anka hatte sich auch nur noch wenig sehen lassen. Wer wegen ihr den Tierpark besuchte, musste damit rechnen, sie nicht zu Augen zu bekommen. Scherling: „Sie hatte sich immer mehr zurückgezogen, war manchmal tagelang im Haus geblieben und kaum noch im Gehege zu sehen.“

Braunbärin Anka, im Januar 1988 geboren, war im Mai 2004 in den Tierpark Bad Kösen aufgenommen worden. Bis dahin hatte sie ihr Leben in einem Zirkus verbracht. Entsprechend war ihr Verhalten dem eines normalen Bären nicht ähnlich. Große Sorgen, so Marno Scherling, hätten vor allem ihr Verhalten und ihr schlechtes Gebiss bereitet, teilweise sei kein Fell mehr vorhanden gewesen. Mithilfe von Tierärzten und -pflegern sei Anka wieder in „eine wunderschöne Bärin verwandelt“ worden, und es habe sich das „ursprüngliche Verhalten eines Braunbären wieder eingestellt“.

Als Anka 2004 nach Bad Kösen kam, war ein anderer Braunbär schon da: Troll – männlich und doppelt so groß. Er hatte bereits Erfahrungen mit „Ankas“, denn die „Neue“ war mittlerweile die dritte in Folge. Scherling erinnert sich: „Die Tiere wurden über drei bis vier Wochen immer wechselseitig ins Gehege gelassen und erst dann der Durchlass zueinander aufgemacht. Das hätte schiefgehen können. Doch Troll hat sich hingesetzt und Anka, als sie auf ihn zukam, lediglich eine Ohrfeige verpasst. Damit war die Rangfolge geklärt.“

Bis 2008 gab es das bekannte tierische Traumpaar, dann musste Troll altersbedingt eingeschläfert werden. Der Tierpark hatte sich da entschlossen, Anka keinen neuen Partner zur Seite zu stellen; die Auffassung war, dass sie eine neuerliche „Vergesellschaftung“ nicht verkraften würde.

Steht die Frage: Wird es nun einen neuen Braunbären im Tierpark Bad Kösen geben? Scherling winkt ab. „Sie dürfte die Letzte ihrer Art hier gewesen sein. Welcher Nachbesatz kommt, ist noch nicht geklärt, mit großer Wahrscheinlichkeit ein Raubtier“, meint er. Eine große Herausforderung für den Verein und seine Freunde, da Umbau und Sanierung in diesen herausfordernden Zeiten schwierig zu lösen seien. Scherling: „Zunächst aber sind wir dankbar, dass wir Anka begleiten durften.“