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Theorie-Kenntnisse gefragt

Von ROLAND LÜDERS 20.03.2009, 16:55

SCHULPFORTE. - Blei: Früher wurden daraus Wasserleitungen hergestellt, Dächer gedeckt oder Spielzeugfiguren gegossen. In oxidierter Form diente es als Grundlage für die Herstellung weißer Malfarbe, und noch heute ist das Element wichtigster Bestandteil von Fahrzeug-Akkumulatoren.

Doch den Schülern in der Aula der Landesschule Pforta, die jetzt an der Landesrunde des Wettbewerbs "Chemie - die stimmt" teilnahmen, fiel bei der Frage nach dem grauen weichen Metall vor allem an seine giftige Wirkung ein. Kein Wunder, geriet doch Blei mit der Zeit zunehmend in Verruf, wird es beispielsweise für das Siechtum von Heinrich Heine oder Ludwig van Beethoven verantwortlich gemacht. Blei war allerdings nur ein Thema dieses Vergleichs, bei dem in Schulpforte während der zweiten Runde insgesamt 60 junge Damen und Herren der neunten und zehnten Klassenstufe aus allen Teilen Sachsen-Anhalts Klausurfragen beantworteten. Zeitgleich absolvierten auch Schüler in Bundesländern wie Sachsen, Thüringen, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ihre jeweiligen Landesrunden. Zwischen Klausur und Siegerehrung gab es einen interessanten Fachvortrag. Chemiker Dr. Männig sprach zum Thema "Die dunkle Seite der Chemie: Chemische Waffen und deren Abrüstung und Beseitigung". Der Vortrag fand bei den Schülern großen Anklang.

Apropos Siegerehrung: die brachte dann bei den Neuntklässlern eine Überraschung. Denn in diesem Jahr mussten sich die sieggewohnten Vertreter der Spezialschulen des Landes, so die Gymnasiasten des Georg-Cantor-Gymnasium Halle und des Werner-von-Siemens-Gymnasiums Magdeburg, geschlagen geben: Gewinner wurde Tim Kohlmann, ein Schüler des Gymnasium Carolinum Bernburg. Kerstin Caspar, Landesbeauftragte für die Chemieolympiade und Leiterin des naturwissenschaftlichen Zweigs der Landesschule Pforta, überreichte dem glücklichen Ersten ein dickes Chemiebuch, das ihm bei der Vorbereitung auf die nächste Wettbewerbsrunde helfen soll. Allerdings ging bei den Zehnern der erste Platz dann doch in die Landeshauptstadt, und zwar an einen herausragenden Sebastian Wundersitz vom Werner-von-Siemens-Gymnasium.

Da gerade von der nächsten Runde die Rede war: Der Endausscheid wird wieder an der Fachhochschule Merseburg ausgetragen. Dort treffen sich vom 9. bis 12. Juni die besten sechs Schüler der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wobei bei diesem Vergleich auch Experimente angesagt sind.