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Ergebnisse der Landtagswahl Sturm schafft landesweites Top-Ergebnis

Nur Haseloff vor Christdemokrat aus Naumburg. Feußner sicher drin.

Von Albrecht Günther und Torsten Gerbank 08.06.2021, 09:11
Ein Wahllokal in Naumburg befand sich in der Aula der Schweitzer-Schule.
Ein Wahllokal in Naumburg befand sich in der Aula der Schweitzer-Schule. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Als die Ergebnisse der Direktmandate verkündet wurden, musste Daniel Sturm (CDU) zweimal hinschauen: Nach Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der in Wittenberg 53,9 Prozent erreichte, fuhr der Naumburger bei der Landtagswahl am Sonntag von allen direkt gewählten Abgeordneten mit 42,1 Prozent das landesweit zweitbeste Ergebnis ein. Noch am Wahlabend zeigte sich der Christdemokrat überrascht von der Klarheit seines Sieges. Seit der ersten Landtagswahl nach Wiedergründung Sachsen-Anhalts, die im September 1990 stattgefunden und bei der Curt Becker das Direktmandat geholt hatte, ist der Naumburger Wahlkreis damit ununterbrochen in CDU-Hand.

Bitter gestaltete sich die Betrachtung des Wahlergebnisses dagegen für Lydia Funke (AfD). Die Nebraerin verfehlte nicht nur deutlich den direkten Einzug ins Parlament in Magdeburg, sie verpasste auch den erneuten Sprung ins Hohe Haus über die Landesliste ihrer Partei.

In den Wahlkreises 32 und 39 zunächst Kopf-an-Kopf-Rennen, dann Vorsprung

Spannend bis zuletzt verlief der Urnengang dagegen im Nachbarwahlkreis 39 Weißenfels. Dort lieferten sich die Unternehmerin Elke Simon-Kuch (CDU) und der AfD-Kandidat Marcus Spiegelberg bis zum Ende des Auszählens der 76 Wahlbezirke ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mal lag Simon-Kuch vorn, dann musste sie wieder zittern, weil Spiegelberg vorbeizog. Letztlich gaben 662 Stimmen den Ausschlag für die Christdemokratin. „Ich bin überglücklich - ich darf mit dem Direktmandat unsere Region in Magdeburg vertreten. Herzlichen Dank für die super Unterstützung in meinem Team und das große Vertrauen. Das ist mir Ehre und Verpflichtung zugleich“, so die Weißenfelserin. Marcus Spiegelberg allerdings stand nach der Wahl mit leeren Händen da. Wie Lydia Funke schaffte auch er nicht den Einzug über die Landesliste.

Mit der Eckartsbergaerin Eva Feußner hat die Burgenlandkreis-CDU das dritte Direktmandat gewonnen. Die Staatssekretärin im Bildungsministerium hatte vorher bereits im Landtag gesessen und trat nun im Wahlkreis 32 Querfurt an. Zu ihm gehört die Verbandsgemeinde An der Finne. Auch für Eva Feußner schien es am Sonntagabend zunächst ein enges Wahlergebnis zu werden. Zeitweise lag sie nur wenige Prozent vor Hans-Thomas Tillschneider (AfD). Am Ende hatte sie jedoch einen Vorsprung von immerhin 1.778 Stimmen. Da Tillschneider auf Platz 3 der AfD-Landesliste platziert war, zieht er dennoch in den neuen Landtag ein.

AfD holt einziges Direktmandat in Zeitz

Neben der zweithöchsten Stimmzahl für einen Abgeordneten weist der Burgenlandkreis eine weitere landesweite Besonderheit auf: Mit Lothar Waehler im Wahlkreis 41 Zeitz holte die AfD das einzige Direktmandat. Obwohl sich seine Partei bei den Zweitstimmen auch hier der CDU geschlagen geben musste, setzte er sich gegen den Christdemokraten Arnd Czapek durch. Dieser hatte die Wähler - wohl auch wegen des Rechtsstreits um Fluthilfegelder - nicht überzeugen können. Waehler sagte zu den Zielen seiner Arbeit, dass der ehemalige Wirtschaftsstandort Zeitz wieder zu neuem Leben erweckt werden müsse „und die alten Werte zurückgebracht werden“ müssten.

Die Burgenland-SPD ist weiterhin mit ihrem Kreisvorsitzenden Rüdiger Erben aus Weißenfels im Landtag vertreten, der über die Landesliste einzog. Ihr Mandat verloren hat hingegen Katja Bahlmann (Die Linke) aus der Region Zeitz.