1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Naumburg
  6. >
  7. Stahlhallen auf Kredit

Für den Naumburger Bauhof entstehen zwei große Lager im Flemminger Gewerbegebiet Stahlhallen auf Kredit

Auszug aus der Fröbelstraße ist noch Zukunftsmusik.

Von Harald Boltze 18.07.2021, 10:14
Die Stadt Naumburg baut im Gewerbegebiet Kohlenstraße in Flemmingen zwei Hallen für den Bauhof.
Die Stadt Naumburg baut im Gewerbegebiet Kohlenstraße in Flemmingen zwei Hallen für den Bauhof. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - „Es muss über 20 Jahre her sein.“ So wirklich kann sich Ute Freund, seit vielen Jahren Bau-Fachbereichsleiterin, nicht erinnern, wann die Stadt Naumburg die letzte große Hochbaumaßnahme ohne Fördermittel gestemmt hat. Immer hat man aus Denkmalschutz- oder Stadtumbau-Töpfen Gelder anzapfen können. Doch hier sei es einfach nicht möglich gewesen.

Stolze 1,4 Millionen, so die Kostenplanung, investiert die Stadt derzeit kreditfinanziert in zwei Lagerhallen für den eigenen Bauhof. Diese entstehen in Flemmingen und sollen nach Fertigstellung zum einen Schüttgüter wie Streusalz und Sand sowie auf der anderen Seite diverses, immer wieder benötigtes Inventar der Stadt, wie etwa die Buden für Märkte und Feste, beherbergen.

Von einer der beiden je 37 mal 20 Meter großen Stahlhallen ist die Bodenplatte bereits fertig, nun steht die Schalung und Bewehrung der Wände an. Bei der anderen Halle ist es nach dem Unterbeton für die Bodenplatte bisher noch nicht weitergegangen. Der Grund: coronabedingte Lieferschwierigkeiten in puncto Dämmstoffe. Auch der Stadt geht es da als Bauherrin nicht anders als derzeit vielen privaten Häuslebauern. Geplant und hergestellt werden parallel aber bereits die Stahlunterkonstruktionen.

Der Stahlbau ist mit rund 770.000 Euro auch der größte Kostenpunkt. Bereits im Vorfeld erledigt worden waren der Abtrag von Mutterboden, die Geländeregulierung, Kanalbau sowie die Anschlusspunkte für Brauch- und Schmutzwasser. Entstehen soll zudem eine WC-Anlage und ein Technikraum.

Mindestens eine der Hallen gegenüber der Biogasanlage im Flemminger Gewerbegebiet will man bis zum Winter unbedingt fertigstellen, um die Schüttgüter wie Streusalz einlagern zu können. Diese sind derzeit im „Alten Schlachthof“ zwischengelagert, wo sie aber aufgrund des Aus- und Umbaus auf dem Gelände für den neuen Theaterstandort schon bald im Weg sein werden. Zuvor hatte die Stadt ein Areal in der Naumburger Broche-Straße zur Lagerung besessen, dieses aber im März an den Kreis verkauft, der dort ein Feuerwehrtechnisches Zentrum errichten will.

Das Projekt „Bauhof“ ist aus stadtplanerischer Sicht damit aber längst nicht abgeschlossen. Verwaltung, der große Fuhrpark und die Werkstätten wie etwa die Tischlerei sind noch immer in der Fröbelstraße untergebracht. „Unser Ziel muss es aber sein, dass wir dort ausziehen, und am sinnvollsten wäre es sicherlich, alles dann in Flemmingen zu vereinen“, sagt Oberbürgermeister Armin Müller (CDU). Er sieht in der Fröbelstraße eher das Potenzial für einen „weiteren attraktiven innerstädtischen Wohnstandort“. Sollte es so kommen, könnte man einen weiteren Neubau in Flemmingen sicherlich mit dem Verkauf der Flächen in der Fröbelstraße gegenfinanzieren, wobei auch Abrisskosten anstünden.